Kürzlich veröffentlichte Dokumente beleuchten die komplizierte Planung, die in die vergangenen Deutschlandbesuche von Königin Elizabeth II. eingeflossen ist. Laut einem Bericht des deutschen Magazins „Spiegel“ enthalten die Akten Tausende Blätter, darunter Notizen zu Treffen mit deutschen Beamten, Briefe der Monarchin und ihrer Berater sowie Protokolldokumente.
Ein Beispiel für die detaillierten Bitten der Königin ist ein Staatsbesuch im Mai 1978, bei dem sie Bundespräsident Walter Scheel um zwei Pferde als Geschenk bat. Die Königin gab an, dass sie einen Holsteiner wollte, der nicht zu hell oder zu dunkel war, und einen Schimmel, der vorzugsweise weiß und nicht schmutzig grau war.
Die Bundesregierung kam ihrer Bitte nach und erwarb die Pferde für rund 60.000 Euro – das teuerste Geschenk, das je ein Staatsoberhaupt erhalten hatte. Das extravagante Geschenk stieß jedoch später auf Einwände des Bundesrechnungshofs.
Die Dokumente enthüllen auch das Durcheinander und die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Beamten hinter den Kulissen. Bei einem geplanten Besuch im Bundestag im Oktober 1992 hatte die Königin eine Rede geplant.
Die Aufführung wurde jedoch schließlich abgesagt, wobei die Beamten die Entscheidung als Angelegenheit des Bundestags anführten. Laut „Spiegel“ enthüllt ein kürzlich entdecktes Dokument, dass Bundeskanzler Helmut Kohl persönlich eingegriffen und die Beamten aufgefordert hatte, die Rede abzusagen.
Interessanterweise wird diese Woche, mehr als 30 Jahre später, König Karl III., Der jetzige britische Monarch, der erste britische Monarch sein, der vor dem Deutschen Bundestag spricht. Er wird voraussichtlich von Mittwoch bis Freitag zu einem Staatsbesuch in die Bundesrepublik reisen, wo er wichtige Fragen mit deutschen Beamten erörtern soll.
Trotz der Kontroversen um die vorherigen Besuche wird dieser bevorstehende Besuch als bedeutender Schritt zur Stärkung der Beziehungen zwischen den beiden Nationen angesehen.
Der Besuch von König Karl III. gilt als Zeichen für die anhaltende Bedeutung der Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland trotz des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union. Der Besuch wird auch als Gelegenheit gesehen, die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken.
Während seines Besuchs wird der König mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz zusammentreffen, um eine Reihe von Themen zu erörtern, darunter die anhaltende COVID-19-Pandemie, der Klimawandel und die Beziehung zwischen Großbritannien und Deutschland nach dem Brexit.
Neben diesen offiziellen Treffen wird der König auch kulturelle und historische Stätten in Berlin besuchen, darunter das Brandenburger Tor und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Der Besuch wird als Gelegenheit gesehen, die gemeinsame Geschichte und die kulturellen Bindungen zwischen Großbritannien und Deutschland zu feiern.
Trotz der positiven Atmosphäre rund um den Besuch haben einige Bedenken hinsichtlich der anhaltenden Auswirkungen des Brexit auf die Beziehung zwischen den beiden Nationen geäußert. Mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU gibt es Bedenken, dass die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern geschwächt werden könnten.
Dennoch wird der Besuch von König Karl III. als wichtiger Schritt zur Stärkung der Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland sowie zur Förderung der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnisses zwischen den beiden Nationen gefeiert.