Unruhiger Himmel: Islands ständiger Kampf mit vulkanischen Erschütterungen

Island, das für seine atemberaubenden Landschaften und geologischen Wunder bekannt ist, hat wieder einmal mit dem feurigen Zorn seiner unruhigen Vulkane zu kämpfen. Der jüngste Ausbruch, nur vier Wochen nach dem letzten, hat Besorgnis und Evakuierungen ausgelöst und Präsident Guðni Thorlacius Jóhannesson veranlasst, eine „beunruhigende Phase des Umbruchs“ auszurufen.

Der erwachende Riese

In den frühen Morgenstunden des Sonntags brach ein Vulkan etwa 40 Kilometer südwestlich von Reykjavík, der Hauptstadt Islands, aus. Dies ist bereits der zweite Ausbruch innerhalb eines Monats und ein Zeichen für das Wiedererwachen eines ruhenden Vulkansystems. Präsident Jóhannesson räumte ein, dass die Situation unsicher ist, und betonte, dass trotz der derzeitigen Ruhe nach dem Ausbruch Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Grindavík: Ground Zero

Die Stadt Grindavík, die bereits beim letzten Ausbruch Mitte Dezember in Mitleidenschaft gezogen wurde, sah sich erneut der Wut der fließenden Lava ausgesetzt. Die 4 000 Einwohner von Grindavík, die in Erwartung des Ausbruchs evakuiert wurden, haben nun mit den Folgen zu kämpfen. Die jüngsten seismischen Aktivitäten in Verbindung mit vulkanischen Erschütterungen haben die Stadt in einen Zustand ständiger Unsicherheit versetzt.

Die Ruhe der Nacht

Trotz des erneuten Ausbruchs blieb die Nacht nach dem Ereignis relativ ruhig. Die isländische Katastrophenschutzbehörde meldete keine Zwischenfälle und versicherte, dass aus der Erdspalte, die dem evakuierten Grindavík am nächsten liegt, keine Lava ausgetreten sei. Dem Live-Ticker des isländischen Rundfunks RÚV zufolge besteht keine unmittelbare Gefahr für Menschenleben. Auch der Betrieb des Flughafens Keflavík ist nicht beeinträchtigt, was inmitten des Chaos den Anschein von Normalität erweckt.

Eine zerbrechliche Existenz

Für die Einwohner von Grindavík sind es ungewisse Zeiten. Die Stadt hat sich gerade erst von den Auswirkungen des Ausbruchs Mitte Dezember erholt, der statt Lava eine Reihe von Erdbeben mit sich brachte, die erhebliche Schäden an der Infrastruktur verursachten. Sunna Jónína Sigurðardóttir, eine Bewohnerin aus dem nördlichen Teil von Grindavík, brachte das allgegenwärtige Gefühl der Unsicherheit zum Ausdruck und äußerte Zweifel an der Möglichkeit, nach den Erdbeben und Vulkanausbrüchen nach Hause zurückzukehren.

Das vulkanische Erbe Islands

Island liegt über einem vulkanischen Hotspot im Nordatlantik und erlebt etwa alle vier bis fünf Jahre einen Vulkanausbruch. Die jüngsten Ereignisse unterstreichen das schwierige Zusammenleben der isländischen Bevölkerung mit den rohen Naturgewalten. Die Widerstandsfähigkeit der Nation wird jedoch auf die Probe gestellt, da das Schicksal von Grindavík und seiner Bewohner ungewiss ist.

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