Das Schaustellergewerbe in Deutschland, lange Zeit ein Eckpfeiler der Gemeinschaftsunterhaltung durch traditionelle Volksfeste und Märkte, sah sich in den letzten Jahren mit noch nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert.
Die COVID-19-Pandemie hat in Verbindung mit steigenden Energie- und Rohstoffpreisen die Schausteller, die auf diese Veranstaltungen als Haupteinnahmequelle angewiesen sind, unter immensen Druck gesetzt. Trotz der langsamen Erholung der Veranstaltungsbranche bleibt die Unsicherheit groß, und viele Schausteller kämpfen ums Überleben.
Die Auswirkungen der Pandemie auf die Schausteller
Die Pandemie hat die Lebensgrundlage der Schausteller in ganz Deutschland erschüttert. Zahlreiche Feste und Märkte wurden abgesagt oder stark eingeschränkt, die finanziellen Einbußen waren verheerend.
Schausteller wie Rudi Isken aus Dortmund, der seit über 30 Jahren Schausteller ist, sahen sich mit steigenden Schulden und laufenden Kosten für die Instandhaltung, den Transport und den Betrieb ihrer Fahrgeschäfte und Buden konfrontiert.
Wirtschaftlicher und psychologischer Tribut
Rudi Isken beschreibt die tiefgreifenden Auswirkungen der Pandemie auf sein Leben. „Wenn man wochen- und monatelang stillgelegt wird, ohne selbst etwas verbrochen zu haben, wirkt sich das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch psychologisch aus“, sagt er. Die finanzielle Belastung war immens, die Verpflichtungen beliefen sich selbst während der Schließung auf rund 18.000 Euro pro Monat.
Familienunterstützung und staatliche Hilfe
Glücklicherweise halfen die staatlichen Beihilfen und die Unterstützung seiner Familie, einschließlich seines Sohnes Rudi Junior, Rudi durch diese schweren Zeiten. Die Familie Isken hat eine lange Tradition im Showgeschäft, Rudi Junior ist die siebte Generation. „Ich kenne es nicht anders, und ich war schon immer jemand, der gerne körperlich arbeitet“, sagt der 23-Jährige, der das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Leben eines Schaustellers liebt.
Der detaillierte Aufbau einer Autoscooter-Attraktion
Der Aufbau einer Autoscooter-Attraktion ist ein komplizierter Prozess, der Präzision und Teamarbeit erfordert. Rudi erklärt: „Wir fangen hier mit der Bahn an, die natürlich exakt eben sein muss. Es ist ja keine Achterbahn, sie muss schön gerade sein, damit man richtig fahren kann.“
Der Setup-Prozess
Drei Tage vor der Veranstaltung in Dortmund beginnen Rudi und sein Team damit, die jeweils über 200 kg schweren Autoscooter mit Hilfe einer Hebebühne von einer Laderampe abzuladen. Anschließend werden die Autos von oben mit Strom versorgt. „Ich denke, das Besondere an dem Fahrgeschäft ist, dass keine Fahrt wie die andere ist. Der Besucher bestimmt die Fahrt selbst“, schwärmt Rudi.
Testen und Vorfreude
Rudi besteht auf einer persönlichen Probefahrt, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert. „Die erste Fahrt ist vorbei, es hat Spaß gemacht, ich habe ein gutes Gefühl, dass alles funktioniert, wir sind fast startklar“, erzählt er zufrieden. Seine positive Einstellung bleibt unerschüttert, selbst im Angesicht eines möglichen schlechten Wetters: „Wenn es regnet, lächle ich, denn wenn ich nicht lächle, regnet es sowieso.“
Der Eröffnungstag und die Begeisterung der Besucher
Am Eröffnungstag wird Rudi Iskens Optimismus mit gutem Wetter und einem großen Besucherandrang belohnt. „Das Wetter spielt heute auch mit, wir haben einige blaue Lücken am Himmel“, berichtet er. Im Laufe des Abends wird der Rummelplatz immer voller, was zeigt, dass das Publikum solche traditionellen Attraktionen immer noch liebt.
Die geschichtsträchtige Geschichte der Autoscooter
Autoscooter haben eine lange Geschichte, die 1906 in den USA ihren Anfang nahm und 20 Jahre später in Düsseldorf ihr Debüt in Deutschland gab. Die Familie Isken stieg in den 1950er Jahren in das Geschäft mit den kleinen Elektroautos ein und hat diese Tradition bis heute aufrecht erhalten.
Dank der engagierten Unterstützung seiner Familie und seines Teams gelingt es Rudi Isken, seinen geliebten Beruf am Leben zu erhalten und den Besuchern trotz schwieriger Zeiten fröhliche und unvergessliche Erlebnisse zu bieten.
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Oft gestellte Frage:
Wie wurden die Schausteller von der COVID-19-Pandemie betroffen?
Die Pandemie führte dazu, dass Messen und Märkte abgesagt oder stark eingeschränkt wurden, was zu erheblichen finanziellen Verlusten für die Schausteller führte, die mit laufenden Kosten für Wartung, Transport und Betrieb konfrontiert waren.
Welche Art von Unterstützung haben die Schausteller in diesen Zeiten erhalten?
Schausteller wie Rudi Isken haben von staatlicher Hilfe und familiärer Unterstützung profitiert, die ihnen bei der Bewältigung der finanziellen und psychologischen Herausforderungen der Pandemie entscheidend geholfen haben.
Was sind die größten Herausforderungen, denen sich Schausteller heute stellen müssen?
Neben den anhaltenden Auswirkungen der Pandemie haben die Schausteller mit steigenden Energie- und Rohstoffpreisen zu kämpfen, die die Betriebskosten weiter in die Höhe treiben und die Ungewissheit über künftige Ereignisse verstärken.
Was ist beim Aufbau einer Autoscooter-Attraktion zu beachten?
Der Aufbau erfordert Präzision und Teamarbeit, denn es muss sichergestellt werden, dass die Strecke eben ist und die Autoscooter, die jeweils über 200 kg wiegen, korrekt aufgestellt werden. Dazu gehören auch der Anschluss der Autos an die Stromversorgung und die Durchführung von Testfahrten.
Wie kam die Familie Isken zum Autoscooter-Geschäft?
Die Familie Isken stieg in den 1950er Jahren in das Autoscooter-Geschäft ein und hat diese Tradition seither beibehalten, wobei Rudi Junior die siebte Generation im Schaustellergewerbe darstellt.
Die Unverwüstlichkeit und das Engagement von Schaustellern wie Rudi Isken sind ein Beispiel für den Geist der Branche, die sich trotz großer Herausforderungen bemüht, das Publikum zu unterhalten und zu begeistern. Im Hinblick auf die Wiederbelebung traditioneller Messen und Märkte ist die Unterstützung dieser kulturellen Grundnahrungsmittel weiterhin von entscheidender Bedeutung.