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Die Geschichte der europäischen Casino-Kultur

Die Geschichte der europäischen Casino-Kultur
Die Geschichte der europäischen Casino-Kultur

Die globale Casino-Kultur hat ihren Ursprung in Europa. Die ersten Casinos wurden im 17. Jahrhundert als Teil der glamourösen Abendunterhaltung für die Schönen und Reichen Europas eröffnet. Heute sprechen sie alle Schichten der Gesellschaft an und sind weiterhin exquisite Lokationen, die Spielspaß in Glanz und Glamour versprechen. 

Eine neue Spielkultur in Europa

Karten-, Würfel- und Brettspiele verbreiteten sich ab dem 15. Jahrhundert in ganz Europa. Die Hauptgründe für diese Entwicklung waren die Erfindung des Holzschnittes sowie die wachsende Papierherstellung in Fabriken und Manufakturen, wodurch die Preise sanken und der Markt mit unterschiedlichen Spielutensilien überflutet wurde.

In allen Schichten der Gesellschaft verbreitete sich die Spielaktivität mit Würfeln, Karten und Spielfiguren. Dabei wurden nicht nur in Gasthäusern und Kneipen gezockt, sondern auch in den privaten Räumlichkeiten der Privilegierten. Darunter waren auch die venezianischen Casinos, die als private Vergnügungsstätten von italienischen Adeligen besucht wurden.

Diese entwickelten sich im Verlauf der Zeit zu Lokationen, in denen hauptsächlich Spielaktivitäten stattfanden. Das berühmteste Etablissement befand sich im Palazzo Vendramin-Calergi in Venedig, das 1638 eröffnet wurde. Sein Erfolg veranlasste den Aufbau von zahlreichen neuen Spielstätten im europäischen Raum, wobei sich Italien und Frankreich zum Zentrum des europäischen Spielbetriebs entwickelten. 

Casino-Hotspot Mitteleuropa

Fast ein Jahrhundert nach der Gründung des ersten Casinos in Venetien folgte 1720 die Eröffnung der Spielbank Bad Ems im deutschsprachigen Raum. Langsam erkannten die Schönen und Reichen die Qualitäten der Kurregionen in Mitteleuropa an. Diese befanden sich größtenteils inmitten Naturidyllen, die frische Luft, heilende Quellwasser und spektakuläre Aussichten versprachen. Die wichtigsten Attraktionen der Ortschaften waren dabei Thermalbäder und Spielbanken.

Die Besucher suchten in den Bädern tagsüber Heilung und Erholung, während sie in den Casinos zur abendlichen Zeit gesellige Stunden mit Spiel und Spaß erlebten. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der deutschsprachige Raum zum Hochburg der europäischen Spielaktivitäten. Allerdings kam es in den 1950er Jahren zu einem jähen Ende des Kurtourismus. Dadurch ging auch der Spielbetrieb in den Kurregionen deutlich zurück. Von diesem Abwärtstrend konnte sich die europäische Casino-Landschaft lange Zeit nicht erholen.

Casino-Hotspot Mitteleuropa

Die 70er Jahre

Die Wiederbelebung des Casino-Betriebs erfolgte in den 1970er Jahren. Elektronische Spielautomaten wurden von den Massen anerkannt und in die Casinos eingeführt. Dazu vergrößerte Poker durch eine Fernsehshow weltweit seine Fangemeinde und machte das Kartenspielen in Casinos wieder attraktiv. Beide Events lockten spielbegeisterte Menschen in die Casinos und initiierten die Neu- bzw. die Wiedereröffnung zahlreicher Spielstätten in Europa. Diesmal beschränkte sich der Spielbetrieb nicht auf die Kurregionen, sondern umfasste auch zahlreiche Großstädte im europäischen Raum. Spannende Beispiele hierfür sind 1969 die Gründung des österreichischen Casinos Seefeld, 1975 der Spielbank Berlin in Deutschland sowie 1976 des Casinos Zandvoort in Holland. In den nächsten Jahrzehnten endete damit die Dominanz des deutschsprachigen Raumes. 

Auf dem Weg zur Digitalisierung 

Die 1990er Jahre leiteten einen neuen Wendepunkt in der Geschichte des Casino-Betriebs ein. Im Zuge der Digitalisierung wurden Casinospiele in das Internet integriert. Es entstanden zahlreiche digitale Plattformen, die eine bunte Welt aus Slotspielen, schnellem Roulette und klassischen Karten- und Würfelspielen versprachen. Dies löste den Aufbau einer neuen digitalen Szene aus, einschließlich der Einrichtung von Blogs und Foren sowie Videoinhalten. Damit entstanden zwei komplementäre Casino-Welten, welche die gegenwärtige Spielkultur prägen: das digitale Angebot aus Online-Casinos, digitalen Turnieren und Social-Media-Content sowie das Live-Spiel an unterschiedlichen Standorten Europas. 

Das gegenwärtige Casino-Welt in Europa 

Die umfangreiche Digitalisierung des Casinospiels hat das Interesse für das Live-Spiel vergrößert und neben den klassischen Zockern auch Spieler aus der Online-Welt in die Casinos gelockt. Interessierte finden heute im europäischen Raum zahlreiche moderne Casinos sowie historische Spielbanken vor, die sich alle bemühen, alte Casino-Traditionen für hochwertige Spielerlebnisse aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus steht der Casinobesuch in Kurregionen und im Süden Europas bis heute mit Erholung, Geselligkeit und Badeurlaub in Verbindung. Nicht selten wird der Aufenthalt zu mehrtägigen Reisen ausgedehnt. Zu den Top-Destinationen zählen in der Hinsicht weiterhin die Stadt Baden-Baden im Schwarzwald sowie das Seebad Estoril im Westen von Lissabon. Beide Orte garantieren ihren Besuchern einen perfekten Aufenthalt in wunderschöner Natur, mit einem umfassenden Eventprogramm sowie traditionelles Casinospiel. 

Demnach setzt Europa alte Traditionen fort und integriert gleichzeitig die innovativen Internetangebote in seine Casino-Landschaft. Beide Alternativen stehen in Ergänzung zueinander: Wer unabhängig von Raum und Zeit zocken will, greift einfach zu seinem Smartphone und spielt in Online-Casinos. Wer Lust auf Live-Spiel, Geselligkeit und gar Urlaub hat, besucht hingegen ein ortsgebundenes Casino. 

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