Ein Rook-Piercing ist nicht nur ein Statement auf dem Ohr, sondern auch eine sehr individuelle Wahl unter den Knorpelpiercings. Für alle, die auf der Suche nach etwas Besonderem sind, bietet es eine tolle Möglichkeit, Stil und Einzigartigkeit auszudrücken.
Doch bevor du dich für dieses Trendpiercing entscheidest, solltest du genau wissen, was dich erwartet. Von der Methode bis hin zur Heilung decken wir alles ab, was du über das Rook-Piercing wissen solltest.
Was ist ein Rook-Piercing?
Das Rook-Piercing wird durch die sogenannte Antihelix gestochen, die sich am oberen inneren Knorpel des Ohrs befindet. Der Name stammt von Eric Dakota, einem kalifornischen Piercer, der dieses Piercing in den 1990er Jahren populär gemacht hat. Es ist weniger verbreitet als Helix- oder Tragus-Piercings und eignet sich ideal für diejenigen, die einen individuellen Look suchen.
Da es durch eine dicke Knorpelschicht geht, ist es optisch auffällig und bietet Platz für ausgefallenen Schmuck wie gebogene Barbells oder filigrane Ringe.
Wie wird das Rook-Piercing gestochen?
Das Stechen eines Rook-Piercings erfordert Präzision:
- Desinfektion:
Der Bereich wird gründlich gereinigt, um Infektionen zu vermeiden. - Setzen der Nadel:
Mithilfe einer gebogenen Piercingnadel oder einer speziellen Receiving Tube wird der Knorpel durchstochen. Aufgrund der Dicke des Gewebes ist dieser Schritt komplexer als bei anderen Piercings. - Schmuck einsetzen:
Ein gebogener Barbell (Curved Barbell) wird in der Regel als Erstschmuck eingesetzt, da er weniger Druck ausübt als ein Ring.
Die Prozedur dauert nur wenige Minuten und kostet in der Regel zwischen 30 und 60 Euro, abhängig vom Studio und der Qualität des Schmucks.
Schmerzfaktor beim Rook-Piercing
Das Rook-Piercing gilt als eines der schmerzhafteren Knorpelpiercings. Das liegt daran, dass der verdickte Knorpel mehr Widerstand bietet, was beim Durchstechen durchaus unangenehm sein kann. Nach dem Piercen treten gelegentlich Druckgefühle oder leichte Schwellungen auf, die jedoch durch gute Pflege schnell nachlassen.
Wenn du generell sehr schmerzempfindlich bist, solltest du dies bei deiner Entscheidung berücksichtigen. Dennoch berichten viele, dass sich der vorübergehende Schmerz lohnt, da das Piercing ein echter Hingucker ist.
Heilungsdauer und Pflege eines Rook-Piercings
Die Heilung eines Rook-Piercings kann zwischen 3 und 12 Monaten dauern. Knorpelpiercings benötigen generell mehr Zeit als Ohrläppchenpiercings, da das Gewebe empfindlicher ist. Um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen, solltest du folgende Punkte beachten:
- Pflege:
- Reinige das Piercing mindestens zweimal täglich mit einer salzhaltigen Lösung oder einem entsprechend empfohlenen Produkt.
- Berühre es nur mit frisch gewaschenen Händen.
- Schonen des Ohrs:
- Vermeide Druck durch Kopfhörer, Mützen oder seitliches Schlafen.
- Falls sich Wildfleisch bildet, helfen spezielle Salben oder Wasserstoffperoxid-Lösungen in geringer Konzentration.
- Zuverlässige Hygiene:
- Telefone und andere Objekte, die dein Ohr berühren könnten, sollten regelmäßig desinfiziert werden.
Solltest du Anzeichen einer Entzündung wie Schwellungen, Rötungen oder Schmerzen bemerken, suche zeitnah einen Arzt oder Piercingprofi auf.
Risiko-Check bei Rook-Piercings
Wie bei allen Piercings gibt es auch beim Rook-Piercing Risiken, die jedoch durch die Wahl eines erfahrenen Studios minimiert werden können:
- Entzündungen:
Knorpelentzündungen können besonders schmerzhaft sein. Achte auf strikte Hygiene und lasse den Schmuck niemals eigenhändig einsetzen, solange das Piercing nicht vollständig verheilt ist. - Wildfleischbildung:
Übermäßige Reizung oder unpassender Schmuck kann sogenanntes Wildfleisch (Keloide) verursachen. Hier helfen Produkte wie Tyrosur-Gel oder spezielle Pflegeempfehlungen des Studios. - Verzögerte Heilung:
Nicht eingehaltene Pflegeanweisungen können die Heilung unnötig verlängern oder Komplikationen auslösen.
Wann den Schmuck wechseln?
Der Ersteinsatz-Schmuck sollte erst nach vollständiger Heilung ausgetauscht werden. Dies geschieht normalerweise frühestens nach 6 Monaten, optimalerweise jedoch nach einem Jahr. Ein erfahrener Piercer kann dich beim Wechsel unterstützen, um sicherzustellen, dass der neue Schmuck die richtige Dicke und Länge hat.
Fazit
Ein Rook-Piercing ist zwar anspruchsvoller in der Pflege und Heilung als andere Piercings, aber für viele trotzdem die perfekte Wahl für einen auffälligen und individuellen Look. Mit sorgfältiger Pflege und ein wenig Geduld wirst du lange Freude an diesem besonderen Knorpelpiercing haben und alle Blicke auf dein stilvolles Ohr lenken.
Wenn dir das Rook-Piercing gefällt, lohnt es sich, einen Termin bei einem qualifizierten Piercer zu vereinbaren. Lass dich beraten und bring ein wenig Geduld für den Prozess mit – das Ergebnis wird dich auf jeden Fall begeistern.