Im August 2022 sorgte ein umfangreiches Leak für Aufsehen in der Gaming-Community: Über eine Stunde Gameplay-Material des damals mit Spannung erwarteten Multiplayer-Shooters Hyenas von SEGA und Creative Assembly fand seinen Weg ins Internet. Der Vorfall, der gegen eine strenge Geheimhaltungsvereinbarung (NDA) verstieß, gab der Welt einen ungeschliffenen Einblick in die Kernmechaniken, den visuellen Stil und die ambitionierte Vision des Spiels. Der Leak zeigte einen farbenfrohen, auf Raubzügen basierenden Sci-Fi-Shooter, der Elemente aus PvP- und PvE-Genres wie Escape from Tarkov und Payday kombinierte. Doch was als vielversprechender Start für einen potenziellen neuen Hit galt, entwickelte sich zu einer der traurigsten Geschichten der jüngeren Spielegeschichte.
Dieser Artikel analysiert nicht nur die Details des ursprünglichen Leaks, sondern beleuchtet auch die gesamte Entwicklung von der Ankündigung bis zur überraschenden und endgültigen Einstellung des Projekts. Wir untersuchen die Gameplay-Mechaniken, die Reaktionen der Community, die Hintergründe der Entwickler und beantworten die wichtigsten Fragen rund um das ambitionierte, aber letztlich gescheiterte Spiel.
Was ist neu? Die Einstellung von Hyenas und die Folgen
Seit dem ursprünglichen Gameplay-Leak hat sich die Geschichte um Hyenas dramatisch gewandelt. Die wichtigste und schockierendste Nachricht kam im September 2023: SEGA hat die Entwicklung von Hyenas offiziell eingestellt. Diese Entscheidung fiel trotz fortgeschrittener Entwicklungsphasen und einer laufenden Closed Beta.
Hier sind die wichtigsten Entwicklungen zusammengefasst:
- Einstellung des Projekts: SEGA gab bekannt, dass Hyenas sowie einige andere unangekündigte Titel im Rahmen einer umfassenden Restrukturierung bei Creative Assembly gestrichen wurden. Als Grund wurden wirtschaftliche Erwägungen und eine Neubewertung des Portfolios in einem herausfordernden Markt genannt.
- Keine Veröffentlichung: Das Spiel wird niemals offiziell erscheinen. Spieler, die an der Alpha oder Beta teilgenommen haben, bleiben die Einzigen, die jemals Hand an Hyenas legen konnten.
- Entlassungen bei Creative Assembly: Die Einstellung von Hyenas führte zu einer Welle von Entlassungen bei dem renommierten britischen Studio. Dies löste eine Welle der Solidarität in der Branche aus, aber auch Kritik an SEGAs Managemententscheidungen.
- Finanzielle Verluste: SEGA musste erhebliche Verluste durch die Abschreibung der Entwicklungskosten für Hyenas verbuchen. Dies unterstreicht das enorme finanzielle Risiko, das mit der Entwicklung von AAA-Live-Service-Spielen verbunden ist.
- Keine Zukunft für das Konzept: Es gibt derzeit keine Anzeichen dafür, dass das Konzept von Hyenas in irgendeiner Form wiederbelebt oder von einem anderen Studio übernommen wird. Das Projekt gilt als endgültig beendet.
Die Einstellung markiert einen Wendepunkt und verwandelt die Analyse des Spiels von einer Vorschau in eine Obduktion eines der vielversprechendsten, aber letztlich erfolglosen Projekte der letzten Jahre.
Detaillierte Analyse der Gameplay-Mechaniken
Obwohl Hyenas nie das Licht der Welt erblicken wird, boten das geleakte Material und die anschließenden Beta-Phasen einen tiefen Einblick in ein einzigartiges Spielkonzept. Es wurde als „Multiplayer-Extraction-Shooter“ beschrieben, bei dem das Hauptziel nicht das reine Überleben oder Eliminieren aller Gegner war, sondern das Stehlen von wertvoller Popkultur-Beute.
Das Kernkonzept: Raubzüge im All
Das Grundprinzip von Hyenas war einfach und doch fesselnd: Fünf Teams zu je drei Spielern (sogenannte „Packs“) infiltrierten riesige Raumschiffe, die als „Plunderships“ bekannt waren. Diese Schiffe gehörten den superreichen Eliten des Mars und waren vollgestopft mit wertvollen Artefakten der alten Erde – von SEGA-Konsolen über Sonic-Figuren bis hin zu Panini-Stickeralben.
Das Ziel war es, gesicherte Tresore („Vaults“) zu knacken, die darin enthaltene Beute („Merch“) zu sichern und eine bestimmte Punktzahl zu erreichen, bevor man erfolgreich vom Schiff entkam.
PvEvP: Spieler gegen Spieler gegen Umgebung
Hyenas setzte auf eine hybride Gameplay-Schleife, die als PvEvP (Player versus Environment versus Player) bekannt ist. Das bedeutete, dass die Teams nicht nur gegeneinander kämpften, sondern auch gegen KI-gesteuerte Sicherheitskräfte des Schiffes, die als MURFs (Murder Usurping Reconnaissance Forces) bezeichnet wurden.
- Spieler-gegen-Spieler (PvP): Der direkte Konflikt zwischen den fünf Teams war der Kern des Spiels. Spieler konnten sich gegenseitig angreifen, um ihnen ihre bereits gesammelte Beute abzunehmen. Besonders in der Endphase eines Matches, wenn ein Team die Flucht vorbereitete, kam es zu intensiven Feuergefechten.
- Spieler-gegen-Umgebung (PvE): Die MURFs patrouillierten auf dem Schiff, bewachten die Tresore und reagierten auf ausgelöste Alarme. Sie reichten von einfachen Sicherheitsrobotern bis hin zu schwer gepanzerten Eliteeinheiten, die eine erhebliche Bedrohung darstellten und taktisches Vorgehen erforderten.
Die Spezialisten: Charaktere und ihre Fähigkeiten
Ein zentrales Element von Hyenas war sein Roster an einzigartigen Charakteren, den sogenannten Spezialisten. Jeder Charakter brachte eine eigene Persönlichkeit, eine Primärwaffe und eine Spezialfähigkeit mit, die taktische Synergien im Team ermöglichten.
Einige der bekannten Spezialisten waren:
- Doc Hotfix: Ein Gamer, der sich ins Hacking flüchtete. Seine Fähigkeit erlaubte es ihm, die digitale Umgebung zu manipulieren und Gegner auf der Minikarte aufzudecken.
- The Commander: Ein Astronaut und Sammler von seltenen Actionfiguren. Er konnte Schaumgranaten einsetzen, um Barrieren zu errichten oder Gegner zu verlangsamen – eine Fähigkeit, die stark an das GLOO-Gewehr aus dem Spiel Prey erinnerte.
- Prima: Eine Ballerina, die durch die Schwerelosigkeit der Raumschiffe tanzte. Ihre Fähigkeit ermöglichte es ihr, die Gravitation in einem bestimmten Bereich zu negieren, was sowohl zur Fortbewegung als auch zum Stören von Gegnern genutzt werden konnte.
- Digits: Ein Cosplayer, dessen Gesicht hinter einer digitalen Fuchsmaske verborgen war. Er konnte digitale Abbilder von sich projizieren, um Feinde zu verwirren.
Die Vielfalt der Charaktere legte nahe, dass Teamzusammenstellung und die Kombination von Fähigkeiten ein entscheidender Faktor für den Erfolg sein würden.
Die Schwerelosigkeit als taktisches Element
Ein herausragendes Merkmal von Hyenas waren die Zero-G-Zonen. Bestimmte Bereiche der Karten waren schwerelos, was die Fortbewegung und die Kämpfe drastisch veränderte. Spieler konnten sich von Wänden abstoßen, durch Korridore schweben und Angriffe aus unerwarteten Winkeln starten. Diese Mechanik bot ein hohes Maß an vertikaler Freiheit und unterschied Hyenas deutlich von vielen anderen auf dem Boden basierenden Shootern. Die Steuerung in der Schwerelosigkeit wurde als intuitiv, aber schwer zu meistern beschrieben, was eine hohe Lernkurve andeutete.
Der Match-Flow: Infiltration, Raub, Flucht
Ein typisches Match in Hyenas folgte einer klaren Struktur:
- Infiltration: Alle Teams starteten an unterschiedlichen Punkten auf dem Plundership.
- Suche und Raub: Die Teams mussten die Karte erkunden, um gesicherte Tresore zu finden. Das Knacken dieser Tresore erforderte Zeit und löste oft Alarme aus, die sowohl MURFs als auch andere Spieler anzogen.
- Climax-Punkte erreichen: Das Sammeln von Merch füllte eine teamweite Punktzahl. Sobald ein Team einen bestimmten Schwellenwert erreichte, wurde die letzte Phase des Spiels eingeleitet.
- Die Flucht (Extraction): Das führende Team musste einen bestimmten Fluchtpunkt auf der Karte erreichen und diesen für eine gewisse Zeit halten, um zu entkommen. In dieser Phase wurde ihre Position allen anderen Teams offenbart, was zu einem finalen, dramatischen Kampf um den Sieg führte. Andere Teams konnten versuchen, das führende Team auszulöschen und ihre gesammelte Beute zu stehlen, um selbst die Flucht anzutreten.
Dieses Design sorgte für eine ständige Spannung und verhinderte, dass ein Team, das früh in Führung ging, sich auf seinen Lorbeeren ausruhen konnte.
Die Entwickler: Creative Assembly und SEGA
Hinter Hyenas stand ein Duo mit einer langen und beeindruckenden Geschichte in der Spielebranche. Das Scheitern des Projekts ist umso überraschender, wenn man die Expertise und den Erfolg der beteiligten Unternehmen betrachtet.
Creative Assembly: Meister der Strategie
Creative Assembly (CA) ist ein britisches Entwicklerstudio, das 1987 gegründet wurde und vor allem für seine bahnbrechende Arbeit im Strategie-Genre bekannt ist.
- Total War-Serie: Das Aushängeschild von CA ist die Total War-Reihe. Diese Spiele kombinieren rundenbasierte Kampagnen auf einer strategischen Karte mit riesigen Echtzeitschlachten. Titel wie Rome: Total War, Shogun 2 und die Total War: Warhammer-Trilogie gelten als Meilensteine des Genres und werden für ihre Komplexität, historische (oder fantastische) Authentizität und ihren Wiederspielwert gefeiert.
- Alien: Isolation: Im Jahr 2014 bewies Creative Assembly, dass es mehr als nur Strategie kann. Alien: Isolation ist ein Survival-Horror-Spiel, das von vielen als eines der besten Horrorspiele aller Zeiten angesehen wird. Es wurde für seine unfassbar dichte Atmosphäre, das brillante Sounddesign und vor allem für seine unvorhersehbare und furchteinflößende KI des Xenomorphs gelobt. Dieses Projekt zeigte, dass das Studio auch im First-Person-Genre herausragende Qualität liefern kann.
Hyenas war der Versuch von Creative Assembly, erneut aus der Komfortzone der Strategiespiele auszubrechen und sich im hart umkämpften Markt der Live-Service-Shooter zu etablieren. Die Expertise aus Alien: Isolation im Bereich First-Person-Design sollte dabei helfen.
SEGA: Ein Gigant mit wechselhafter Geschichte
SEGA ist ein japanischer Videospiel-Publisher und -Entwickler, dessen Geschichte bis in die 1960er Jahre zurückreicht. Das Unternehmen war einst ein direkter Konkurrent von Nintendo auf dem Konsolenmarkt, zog sich aber nach dem Misserfolg des Dreamcast aus dem Hardware-Geschäft zurück.
Als Publisher besitzt SEGA einige der bekanntesten Marken der Welt, darunter Sonic the Hedgehog, Yakuza (Like a Dragon) und Persona. Die Übernahme von Creative Assembly im Jahr 2005 war eine der erfolgreichsten Akquisitionen von SEGA und sicherte dem Unternehmen eine starke Position im PC-Gaming-Markt.
SEGAs Strategie in den letzten Jahren war es, verstärkt auf Live-Service-Modelle und „Super Games“ zu setzen – große, langlebige Titel mit hohem Umsatzpotenzial. Hyenas war ein zentraler Pfeiler dieser Strategie. Die Entscheidung, das Spiel einzustellen, deutet auf einen Kurswechsel oder zumindest auf eine kalte Neubewertung der Marktchancen hin.
Community-Reaktionen und Kontroversen
Vom ersten Leak bis zur endgültigen Einstellung wurde die Entwicklung von Hyenas von starken und oft gespaltenen Reaktionen der Community begleitet.
Erste Reaktionen auf den Leak
Der ursprüngliche Leak im August 2022 erzeugte ein gemischtes Bild.
- Positive Aspekte: Viele Spieler waren vom kreativen Konzept und dem visuell auffälligen Stil angetan. Die Idee, Popkultur-Memorabilien zu stehlen, wurde als erfrischend und humorvoll empfunden. Die Zero-G-Mechanik stieß auf großes Interesse und wurde als potenzielles Alleinstellungsmerkmal gesehen. Der schnelle, arcadige Spielstil wurde mit Titeln wie Apex Legends verglichen, aber mit einem einzigartigen Twist.
- Kritikpunkte: Andere waren weniger beeindruckt. Kritik richtete sich vor allem gegen den als „überdreht“ und „cringe“ empfundenen Humor und die Dialoge. Einige Kommentatoren verglichen den Ton abfällig mit dem Film Suicide Squad oder dem Spiel Saints Row. Auch das Gunplay wirkte in dem frühen Alpha-Material noch unpräzise und wenig überzeugend. Es entstand die Sorge, dass Hyenas versuchte, zu viele Trends gleichzeitig zu bedienen, ohne eine eigene, klare Identität zu finden.
Die Kontroverse um die Einstellung
Die Ankündigung der Einstellung im September 2023 löste eine Welle des Bedauerns, aber auch der Wut aus.
- Enttäuschung der Spieler: Viele Beta-Teilnehmer äußerten ihre Enttäuschung. Berichten zufolge hatte sich das Spiel seit dem ersten Leak erheblich verbessert. Das Gunplay sei überarbeitet worden, das Balancing verfeinert und die Performance optimiert. Viele, die das Spiel in seiner späten Form gespielt hatten, beschrieben es als unterhaltsam und mit großem Potenzial.
- Kritik an SEGA: Die Entscheidung, ein fast fertiges Spiel einzustellen, wurde von vielen als verschwenderisch und respektlos gegenüber der harten Arbeit des Entwicklerteams kritisiert. Branchenanalysten und Spieler spekulierten, dass SEGA kalte Füße bekommen habe, als sie den überfüllten Live-Service-Markt sahen. Spiele wie Apex Legends, Fortnite und Call of Duty: Warzone dominieren den Sektor, und der Einstieg für neue Titel ist extrem schwierig und teuer.
- Die „Live-Service-Falle“: Die Einstellung von Hyenas wurde zu einem Symbol für die Risiken des Live-Service-Modells. Die Entwicklung solcher Spiele erfordert massive Vorabinvestitionen in der Hoffnung auf langfristige Einnahmen. Wenn ein Publisher jedoch nicht zu 100 % vom Erfolg überzeugt ist, wird eher der Stecker gezogen, als ein potenzieller Flop mit hohen laufenden Kosten zu riskieren.
Technische Details: Plattformen und Systemanforderungen
Obwohl das Spiel nie veröffentlicht wurde, gab es bereits konkrete Pläne für die technischen Aspekte von Hyenas.
- Geplante Plattformen: Hyenas sollte ein Cross-Plattform-Titel werden und für PC, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S und Xbox One erscheinen.
- Systemanforderungen (PC): Während der Closed Beta wurden bereits vorläufige Systemanforderungen für die PC-Version kommuniziert. Diese deuteten darauf hin, dass das Spiel auch auf älterer Hardware lauffähig gewesen wäre, aber für hohe Einstellungen und Bildraten einen modernen Gaming-PC benötigt hätte. Da diese Daten nie finalisiert wurden, sind sie heute nur noch von historischem Interesse.
- Engine: Das Spiel wurde mit der hauseigenen Engine von Creative Assembly entwickelt, die auch für die Total War-Spiele und Alien: Isolation zum Einsatz kommt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Hier sind Antworten auf die wichtigsten Fragen, die im Zusammenhang mit Hyenas immer wieder aufkamen.
Warum wurde Hyenas eingestellt?
SEGA nannte als offiziellen Grund eine Restrukturierung und Neubewertung der Rentabilität des Projekts in einem schwierigen Marktumfeld. Analysten glauben, dass SEGA das Vertrauen in die Fähigkeit von Hyenas verlor, sich gegen etablierte Konkurrenten im Live-Service-Shooter-Markt durchzusetzen. Die hohen Kosten für Entwicklung, Marketing und den laufenden Betrieb eines solchen Spiels erschienen dem Unternehmen im Verhältnis zum erwarteten Gewinn als zu hohes Risiko.
Wird Hyenas jemals zurückkommen?
Nach aktuellem Stand ist das höchst unwahrscheinlich. Die Marke ist nun mit einem gescheiterten Projekt verbunden, und die Entwicklung wurde komplett eingestellt. Die beteiligten Entwickler wurden entweder entlassen oder anderen Projekten bei Creative Assembly zugewiesen. Eine Wiederbelebung würde eine massive Neuinvestition erfordern, was angesichts der ursprünglichen Entscheidung zur Einstellung unrealistisch ist.
Wie viel hat die Entwicklung von Hyenas gekostet?
Genaue Zahlen sind nicht öffentlich bekannt, aber basierend auf der langen Entwicklungszeit (über sechs Jahre), der Größe des Teams und dem AAA-Anspruch wird von einem hohen zweistelligen oder sogar dreistelligen Millionenbetrag ausgegangen. Die Abschreibung dieser Kosten führte zu erheblichen finanziellen Verlusten für SEGA.
Gab es ähnliche Spiele wie Hyenas?
Das Konzept des „Extraction-Shooters“ ist ein wachsendes Subgenre. Spiele wie Escape from Tarkov gelten als Pioniere. The Division bietet mit der „Dark Zone“ ein ähnliches PvEvP-Erlebnis. Neuere Titel wie Marauders und das kommende Marathon von Bungie verfolgen ebenfalls ähnliche Ansätze. Hyenas unterschied sich jedoch durch seinen Fokus auf Schwerelosigkeit und den comichaften, auf Popkultur fokussierten Stil.
Was macht Creative Assembly jetzt?
Trotz der Entlassungen und der Einstellung von Hyenas arbeitet Creative Assembly weiterhin an neuen Projekten. Das Studio entwickelt nach wie vor neue Inhalte und Titel für die Total War-Reihe. Es wird auch spekuliert, dass sich weitere, noch unangekündigte Projekte in Entwicklung befinden, möglicherweise auch eine Rückkehr zu Genres, in denen das Studio bereits erfolgreich war, wie zum Beispiel Survival-Horror.
Fazit: Eine Lektion über die Risiken der modernen Spieleentwicklung
Die Geschichte von Hyenas ist eine tragische Erinnerung daran, wie brutal der moderne AAA-Spielemarkt sein kann. Was mit einem vielversprechenden Leak begann und sich zu einem Spiel entwickelte, das von Beta-Testern als unterhaltsam und einzigartig beschrieben wurde, endete als teure Fußnote in der Bilanz eines Publishers.
Creative Assembly wagte den mutigen Schritt, seine Expertise in einem neuen, hart umkämpften Genre unter Beweis zu stellen. Das Kernkonzept eines farbenfrohen Extraction-Shooters mit Zero-G-Kämpfen und einem humorvollen Popkultur-Thema hatte definitiv das Potenzial, eine Nische zu finden. Doch in einer Welt, die von Free-to-Play-Giganten dominiert wird, reicht „potenziell gut“ oft nicht aus, um die Angst der Investoren vor einem kostspieligen Flop zu überwinden.
Für die Gaming-Community ist die Einstellung von Hyenas ein Verlust. Ein kreatives und unkonventionelles Spiel weniger, das wir nie in seiner finalen Form erleben werden. Für die Entwickler ist es eine persönliche Tragödie, Jahre harter Arbeit im digitalen Nirvana verschwinden zu sehen. Und für die Branche ist es ein weiteres warnendes Beispiel dafür, dass der „Live-Service-Traum“ für viele Publisher und Studios schnell zu einem Albtraum werden kann. Hyenas wird als das Spiel in Erinnerung bleiben, das fast da war – ein bunter, lauter und ambitionierter Shooter, der letztlich der kalten Logik des Marktes zum Opfer fiel.
