Ein stürmischer Start ins Jahr für Bitcoin
Bitcoin (BTC), die weltweit größte Kryptowährung, steht erneut im Zentrum der Aufmerksamkeit, nachdem der Preis am 7. Januar um 5,7 % fiel. Dies geschah nur einen Tag, nachdem Bitcoin die Marke von 102.000 USD überschritten hatte und Anleger Hoffnungen auf einen erneuten Bullenmarkt hegten. Doch makroökonomische Faktoren und die Erwartung einer restriktiveren Geldpolitik durch die Federal Reserve haben die Stimmung gedämpft.
Makroökonomischer Druck: Warum fiel Bitcoin?
Steigende Anleiherenditen und Fed-Politik
Der Einbruch von Bitcoin wurde maßgeblich durch einen Anstieg der US-Anleiherenditen verursacht. Diese Entwicklung verstärkte die Erwartungen, dass die Federal Reserve in ihrer Geldpolitik eine aggressivere Haltung einnehmen könnte. Laut aktuellen Prognosen plant die Fed lediglich zwei Zinssenkungen für 2025 – deutlich weniger als ursprünglich erwartet. Anleger richten nun ihre Aufmerksamkeit auf die bevorstehenden Sitzungsprotokolle der Fed, die am Mittwoch, den 8. Januar, veröffentlicht werden sollen. Diese könnten weitere Hinweise auf die geldpolitischen Absichten der Fed liefern.
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Starker US-Arbeitsmarkt belastet Risikoanlagen
Ein weiterer belastender Faktor ist der jüngste Bericht des US-Arbeitsministeriums, der zeigt, dass die Zahl der offenen Stellen ein Sechsmonatshoch erreicht hat, insbesondere durch die steigende Nachfrage im Dienstleistungssektor. Ein starker Arbeitsmarkt könnte den Inflationsdruck erhöhen und die Fed zu einer länger anhaltenden straffen Geldpolitik zwingen. Anleger warten gespannt auf den am Freitag erscheinenden Bericht zu den Nichtlandwirtschaftlichen Gehaltsabrechnungen. Eine positive Überraschung könnte die Volatilität auf den Finanzmärkten weiter verstärken.
Bitcoin ETF-Zuflüsse stürzen ab
Am 7. Januar verzeichneten die Bitcoin-ETFs Zuflüsse in Höhe von nur 52,9 Millionen USD, ein drastischer Rückgang um 94 % im Vergleich zu den 987 Millionen USD des Vortages. Dies spiegelt die wachsende Zurückhaltung von Anlegern wider, die angesichts der unsicheren makroökonomischen Aussichten auf Risikoanlagen verzichten.
Wie entwickelten sich die einzelnen ETFs?
- BlackRock’s IBIT:
BlackRock war der einzige Anbieter, der positive Zuflüsse verzeichnen konnte. Der IBIT-ETF zog beeindruckende 596,11 Millionen USD an und konnte so die massiven Abflüsse anderer ETFs teilweise ausgleichen. - ARK und 21Shares (ARKB):
Dieser Fonds verzeichnete die höchsten Abflüsse des Tages mit 212,55 Millionen USD, was die Unsicherheit der Anleger gegenüber Bitcoin unterstreicht. - Grayscale (GBTC und BTC):
Beide ETFs trugen mit Abflüssen von 125,45 Millionen USD bzw. 113,85 Millionen USD zur negativen Dynamik bei. - Fidelity (FBTC):
Fidelity meldete Abflüsse in Höhe von 86,29 Millionen USD, während Franklin Templeton’s EZBC mit 5,58 Millionen USD einen moderateren Rückgang verzeichnete. - Andere ETFs:
Der Rest der Bitcoin-ETFs blieb mit „0“-Zuflüssen weitgehend inaktiv.
Handelsvolumen bleibt robust
Trotz des massiven Rückgangs bei den Zuflüssen blieb das Handelsvolumen der Bitcoin-ETFs robust. Am 7. Januar erreichte das Volumen 4,62 Milliarden USD, ein Anstieg im Vergleich zu den 3,96 Milliarden USD des Vortages. Dieses Wachstum könnte darauf hindeuten, dass die Marktteilnehmer angesichts der Volatilität eher handeln, als langfristige Positionen aufzubauen.
Bitcoin-Preis: Auf und Ab
Bitcoin handelt derzeit bei 96.145 USD, was einem Rückgang von über 5 % im Vergleich zu den Höchstständen des Vortages entspricht. Der plötzliche Einbruch nach einem starken Anstieg über die 102.000-USD-Marke verdeutlicht die Herausforderungen, denen Bitcoin in einem von Unsicherheit geprägten makroökonomischen Umfeld ausgesetzt ist.
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Auswirkungen auf den Kryptomarkt
Der Rückgang von Bitcoin und die sinkenden ETF-Zuflüsse könnten sich auf den breiteren Kryptomarkt auswirken. Altcoins, die oft von der Performance von Bitcoin abhängig sind, könnten ebenfalls unter Druck geraten. Dennoch bleibt die langfristige Perspektive für Bitcoin positiv, insbesondere da institutionelle Anleger weiterhin Interesse zeigen, wie die Zuflüsse in BlackRock’s IBIT-ETF zeigen.
Fazit: Was steht bevor?
Die kurzfristige Volatilität von Bitcoin und die drastischen Rückgänge bei den ETF-Zuflüssen spiegeln die Unsicherheiten wider, die durch makroökonomische Faktoren und die Federal Reserve entstehen. Dennoch bleibt Bitcoin eine Schlüsselinvestition im Krypto-Bereich, insbesondere für institutionelle Anleger, die langfristige Chancen erkennen.
Anleger sollten in den kommenden Tagen die Sitzungsprotokolle der Fed und den Bericht zu den Nichtlandwirtschaftlichen Gehaltsabrechnungen genau beobachten. Diese Updates könnten die Marktrichtung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen maßgeblich beeinflussen.