Die Gehaltsungleichheit zwischen weiblichen und männlichen Sportlern ist seit langem ein heißes Diskussionsthema. Angel Reese, die 22-jährige Starspielerin der WNBA und Teil der Chicago Sky, hat kürzlich ihre persönliche Erfahrung mit dieser Ungerechtigkeit öffentlich gemacht.
Während eines Instagram-Livestreams am 15. Oktober sprach sie offen darüber, dass ihr WNBA-Gehalt kaum ausreicht, um ihre Grundkosten zu decken. Ihre Worte werfen erneut ein Licht auf die oft ignorierte Gehaltslücke im Sport.
Ein Leben jenseits der Mittel: Angel Reese‘ ehrliche Worte
Angel Reese, die einen Vierjahresvertrag mit den Chicago Sky im Wert von 324.383 US-Dollar unterschrieben hat, berichtete, dass ihr jährliches WNBA-Gehalt von 73.439 US-Dollar nicht einmal ihre monatliche Miete in Chicago deckt, die 8.000 US-Dollar beträgt. „Ich lebe über meine Verhältnisse“, gab sie zu, als sie sich die monatlichen Kosten vor Augen führte.
Reese fügte hinzu, dass sie ohne ihre zahlreichen Werbeverträge nicht über die Runden käme. Diese Deals, darunter Partnerschaften mit Marken wie Reebok, Beats by Dre und Playstation, bescheren ihr ein jährliches Einkommen von geschätzten 1,8 Millionen US-Dollar. Trotzdem ist die Tatsache, dass ihr Haupteinkommen nicht aus ihrer sportlichen Karriere, sondern aus Werbedeals stammt, ein ernüchternder Beweis für die finanzielle Ungleichheit im Frauenbasketball.
Der Vergleich zum Männerbasketball
Die Diskussion um die Gehälter in der WNBA wirft unweigerlich die Frage auf: Wie sieht es im Vergleich zur NBA aus? Während die WNBA etwa 60 Millionen US-Dollar pro Jahr durch Medienrechte und Lizenzverträge generiert, ist eine durchschnittliche NBA-Mannschaft laut Forbes etwa 3,85 Milliarden US-Dollar wert. Der Unterschied ist frappierend und zeigt, dass es nicht nur um individuelle Verträge, sondern um das gesamte Geschäftsmodell geht.
Ein weiteres Beispiel ist Caitlin Clark, die 2024 als erste im WNBA-Draft ausgewählt wurde. Trotz ihrer herausragenden Leistungen erhielt sie einen Vierjahresvertrag im Wert von 338.056 US-Dollar – eine Summe, die im Vergleich zu den Einstiegsgehältern in der NBA geradezu lächerlich erscheint.
Warum gibt es diese Ungleichheit?
Die Gründe für die Gehaltslücke im Sport sind vielschichtig. Einer der Hauptfaktoren ist das geringere Interesse und damit auch die geringeren Einnahmen der Frauenligen im Vergleich zu den Männermannschaften. Sponsorenverträge, Fernsehrechte und Ticketverkäufe spielen eine entscheidende Rolle bei der Festlegung von Spielergehältern.
Das bedeutet jedoch nicht, dass es keinen Markt für Frauensport gibt. Tatsächlich haben Athletinnen wie Angel Reese und Caitlin Clark in den letzten Jahren enorme Popularität erlangt und Millionen von Fans auf der ganzen Welt inspiriert.
Wie sieht die Zukunft aus?
Es gibt Grund zur Hoffnung. Immer mehr Stimmen, darunter auch die von US-Präsident Joe Biden, fordern eine gerechtere Bezahlung für Frauen im Sport. Biden betonte, dass Frauen die gleichen Chancen und Entlohnungen wie Männer verdient haben. „Es ist an der Zeit, unseren Töchtern die gleichen Möglichkeiten wie unseren Söhnen zu geben und sicherzustellen, dass Frauen das verdienen, was sie wert sind“, schrieb er auf X (ehemals Twitter).
FAQs
Warum verdient Angel Reese so wenig im Vergleich zu NBA-Spielern?
Die WNBA generiert weniger Einnahmen durch Medienrechte und Sponsoring im Vergleich zur NBA, was sich auf die Gehälter der Spielerinnen auswirkt.
Wie viel verdient Angel Reese durch Werbedeals?
Angel Reese verdient schätzungsweise 1,8 Millionen US-Dollar jährlich durch verschiedene Markenpartnerschaften.
Wird sich die Gehaltslücke zwischen WNBA und NBA in Zukunft schließen?
Es gibt Bemühungen, die Gehaltslücke zu verringern, aber es wird Zeit brauchen, bis die WNBA ähnliche Einnahmen wie die NBA generiert.
Warum spricht Angel Reese öffentlich über ihr Gehalt?
Reese möchte auf die Ungleichheit im Frauensport aufmerksam machen und fordert gerechtere Bezahlung für weibliche Athleten.
Fazit: Ein langer Weg zur Gleichberechtigung
Angel Reese hat mit ihrer mutigen Offenheit ein Thema angesprochen, das viele Sportlerinnen betrifft: die Gehaltsungleichheit im Profisport. Trotz ihrer Erfolge auf und abseits des Platzes reicht ihr WNBA-Gehalt nicht aus, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Die Diskussion über die Bezahlung von Frauen im Sport ist noch lange nicht abgeschlossen, doch die Worte von Reese und anderen Athletinnen bringen die Debatte wieder in den Vordergrund.
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