Jedes Jahr rasseln viele Fahrzeuge bei der Hauptuntersuchung (HU) durch, oft aufgrund vermeidbarer Kleinigkeiten. Solche Mängel können nicht nur Zeit, sondern auch Geld kosten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche häufigen Fehler beim TÜV auftreten, wie Sie diese vermeiden können und welche Tipps Ihnen helfen, Ihre Plakette auf Anhieb zu erhalten.
Warum scheitern so viele Autos bei der Hauptuntersuchung?
Die Hauptuntersuchung ist eine wichtige Überprüfung der Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs. Jedes fünfte Fahrzeug fällt durch, wobei Lichtmängel, defekte Bremsen und verschlissene Reifen zu den häufigsten Beanstandungen gehören. Doch es sind oft kleine, leicht vermeidbare Defekte, die zum Durchfallen führen.
Häufige Mängel und ihre Ursachen
- Defekte Beleuchtung:
- Defekte Scheinwerfer oder Rücklichter.
- Nicht funktionierende Blinker oder Bremsleuchten.
- Unzulässige Leuchtmittel, wie nicht genehmigte LEDs.
- Abgenutzte Bremsen:
- Ungleichmäßige Bremswirkung.
- Abgefahrene Bremsbeläge oder beschädigte Bremsscheiben.
- Reifenmängel:
- Unzureichende Profiltiefe (weniger als 1,6 mm).
- Risse, Schnitte oder anderweitige Beschädigungen.
- Ölverlust:
- Undichtigkeiten an Motor oder Getriebe.
- Sichtbare Ölspuren, die auf schwerwiegende Probleme hinweisen können.
- Achsaufhängung:
- Verschlissene oder beschädigte Stoßdämpfer.
- Spiel in der Lenkung oder defekte Lager.
Mängelklassen bei der HU
Die Prüfer klassifizieren die festgestellten Defekte in verschiedene Mängelklassen, die darüber entscheiden, ob ein Fahrzeug die Plakette erhält oder nicht.
Ohne festgestellte Mängel
Fahrzeuge, die keinerlei Beanstandungen aufweisen, erhalten sofort die Plakette. Dies ist der Idealfall, der mit einer guten Vorbereitung erreicht werden kann.
Geringe Mängel
Geringe Mängel wie eine defekte Kennzeichenbeleuchtung oder kleine Kratzer auf dem Spiegel führen nicht zum Durchfallen der HU. Diese Mängel müssen jedoch zeitnah behoben werden.
Erhebliche Mängel
Hierbei handelt es sich um sicherheitsrelevante Defekte wie defekte Bremsen, abgefahrene Reifen oder starke Rostschäden. Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln dürfen erst nach einer Reparatur und Nachprüfung wieder regulär am Verkehr teilnehmen.
Gefährliche Mängel
Wenn der Prüfer gefährliche Mängel feststellt, die eine direkte Verkehrsgefährdung darstellen, wird das Fahrzeug sofort stillgelegt. Beispiele hierfür sind defekte Lenkungen oder massive Schäden am Fahrgestell.
Tipps zur erfolgreichen Vorbereitung auf die HU
Eine gründliche Vorbereitung kann teure Nachprüfungen und unnötige Reparaturen vermeiden. Mit diesen einfachen Maßnahmen erhöhen Sie Ihre Chancen, die Hauptuntersuchung beim ersten Versuch zu bestehen.
Beleuchtung prüfen
Überprüfen Sie alle Lichter des Fahrzeugs:
- Scheinwerfer: Funktionieren Abblend- und Fernlicht?
- Blinker und Bremslichter: Leuchten sie ordnungsgemäß?
- Innenbeleuchtung: Ist sie intakt?
Bremsen kontrollieren
Achten Sie auf die Bremsleistung:
- Testen Sie die Bremswirkung auf einer kurzen Strecke.
- Hören Sie auf ungewöhnliche Geräusche wie Quietschen oder Schleifen.
Reifen checken
- Messen Sie die Profiltiefe Ihrer Reifen. Sie sollte mindestens 1,6 mm betragen, idealerweise mehr.
- Prüfen Sie auf sichtbare Schäden wie Risse oder Beulen.
Sicherheitsausstattung bereitstellen
Stellen Sie sicher, dass alle vorgeschriebenen Utensilien im Auto vorhanden sind:
- Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten (mit gültigem Verfallsdatum).
- Funktionsfähige Scheibenwischer und Waschanlage.
Sichtbarkeit und Spiegel
- Kontrollieren Sie die Frontscheibe auf Risse und andere Schäden.
- Achten Sie darauf, dass alle Spiegel unbeschädigt und korrekt eingestellt sind.
Motorraum und Flüssigkeiten
- Stellen Sie sicher, dass der Motorraum trocken ist.
- Prüfen Sie den Füllstand von Öl, Kühlmittel und Bremsflüssigkeit.
Überraschende Gründe fürs Durchfallen
Neben den offensichtlichen Defekten gibt es auch kuriose Mängel, die zum Nichtbestehen führen können.
Fehlende Sonnenblenden
Bei manchen Fahrzeugen, insbesondere Cabrios, kann das Fehlen von Sonnenblenden als Mangel gewertet werden.
Unzulässige Anbauteile
Nicht genehmigte Zubehörteile, wie Folien auf der Frontscheibe oder nicht zugelassene LED-Leuchtmittel, können ein Grund für das Nichtbestehen sein.
Zusätzliche Spiegel
Aufgeklebte Tote-Winkel-Spiegel an den Außenspiegeln sind häufig ein Problem. Prüfer fordern oft, diese vor der HU zu entfernen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Was passiert, wenn mein Auto die HU nicht besteht?
Bei erheblichen Mängeln erhalten Sie vier Wochen Zeit, um die Defekte zu beheben. Danach muss das Fahrzeug erneut vorgestellt werden.
2. Wie oft muss mein Auto zur HU?
Neuwagen müssen nach drei Jahren zur HU, danach alle zwei Jahre.
3. Kann ich die HU selbst vorbereiten?
Ja, durch einfache Checks lassen sich viele Mängel im Vorfeld erkennen und beheben.
4. Was kostet eine HU?
Die Kosten liegen je nach Organisation und Fahrzeugtyp meist zwischen 50 und 150 Euro.
5. Was sind geringe Mängel?
Geringe Mängel sind Defekte, die die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigen, wie z. B. eine defekte Kennzeichenbeleuchtung.
Fazit
Eine sorgfältige Vorbereitung ist der Schlüssel, um die Hauptuntersuchung erfolgreich zu bestehen. Viele Mängel lassen sich im Vorfeld leicht beheben, und eine regelmäßige Wartung kann teure Nachprüfungen vermeiden. Nutzen Sie Checklisten, um alle relevanten Punkte zu prüfen, und lassen Sie bei Unsicherheiten vorab eine Inspektion durchführen. So steht Ihrer neuen Plakette nichts mehr im Wege.