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Stiftung Warentest und PKV – Ein umfassender Blick auf private Krankenversicherungen

Stiftung Warentest und PKV

Private Krankenversicherungen (PKV) gelten oft als attraktive Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Doch wie gut sind sie tatsächlich? Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Analyse 1245 Tarife privater Krankenversicherer geprüft und kommt zu überraschenden und teils besorgniserregenden Ergebnissen. Vor allem die langfristigen Kosten und Leistungsschwächen einiger PKV-Tarife stehen dabei im Fokus.

Dieser Artikel beleuchtet die Ergebnisse der Stiftung Warentest-Untersuchung, erklärt die Vor- und Nachteile der PKV und gibt praktische Tipps, worauf Versicherte beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung achten sollten.

Testergebnisse der Stiftung Warentest auf einen Blick

Die große Untersuchung

Die Stiftung Warentest analysierte 1245 Tarife privater Krankenversicherer, darunter Angebote für Angestellte, Selbstständige und Beamte. Überraschend ist, dass nur 384 Tarifkombinationen die Testkriterien erfüllten und mit „Gut“ oder „Sehr gut“ bewertet wurden. Die restlichen Tarife boten laut Stiftung Warentest keinen ausreichenden Schutz.

Ein entscheidendes Kriterium war, dass die angebotenen Leistungen mindestens den Standard der gesetzlichen Krankenversicherung erfüllen oder übertreffen. Experten betonten, dass viele Tarife signifikante Lücken in Bereichen wie Palliativpflege, digitale Gesundheitsanwendungen und Kostenübernahme für Psychotherapie aufweisen.

Markante Leistungsschwächen

Julia Bönisch, Vorständin der Stiftung Warentest, kritisierte, dass „sehr viele PKV-Tarife weniger leisten als die gesetzlichen Krankenkassen“. Laut einer Untersuchung, die auch in der Stuttgarter-Nachrichten beschrieben wird, erfüllen lediglich 31 % der Tarife die Mindeststandards. Auch die mögliche Selbstbeteiligung von bis zu 660 Euro jährlich wurde bei der Bewertung berücksichtigt.

Besonders problematisch war eine deutliche Kostenfalle für Rentner, da die Beiträge mit steigendem Alter häufig stark ansteigen. Weitere Informationen hierzu findet man in einem Bericht bei Focus.

Was macht eine private Krankenversicherung attraktiv?

Vorteile für Privatversicherte

Die PKV kann, je nach Tarif, erhebliche Vorteile bieten:

  • Schnelle Arzttermine: Privatversicherte erhalten schneller Zugang zu Fachärzten. Laut Stiftung Warentest gaben 58 % der Privatversicherten an, innerhalb eines Monats einen Termin zu bekommen, während dies nur bei 30 % der gesetzlich Versicherten der Fall war.
  • Mehr Zusatzleistungen: Dazu zählen unter anderem Zahnimplantate, modernste Medikamente, alternative Heilmethoden und oft auch bessere Krankenhausstandards wie ein Einbettzimmer oder Chefarztbehandlung.
  • Weltweiter Schutz: Viele PKV-Tarife bieten umfangreichen Auslandsschutz, auch bei längeren Aufenthalten.

Diese Punkte wurden auch im Artikel „Stiftung Warentest präsentiert Horror-Bilanz zur PKV“ der Focus Online Redaktion erläutert.

Typische Risiken und Fallstricke

Trotz der Vorteile warnen Experten vor potenziellen Problemen im Alter. Laut einer Berechnung von Stiftung Warentest könnten Monatsbeiträge für PKV-Versicherte von anfangs 865 Euro bis zum Renteneintritt auf 2160 Euro monatlich steigen. Dies stellt für viele Rentner eine enorme finanzielle Belastung dar.

Auch bei der Mitversicherung von Familienangehörigen zeigt die PKV Schwächen. Während Kinder in der gesetzlichen Krankenversicherung beitragsfrei mitversichert werden, benötigen sie in der PKV separate Policen.

Wie finde ich den besten PKV-Tarif?

Kriterien für die Wahl eines Tarifs

Die Stiftung Warentest empfiehlt, beim Vergleich von Tarifen auf folgende Punkte zu achten:

  • Deckung der wichtigsten Gesundheitsrisiken: Dazu zählen ambulante und stationäre Behandlungen sowie Vorsorgeuntersuchungen.
  • Beschränkung der Selbstbeteiligung: Ideal sind Tarife, bei denen die maximale Selbstbeteiligung nicht über 660 Euro liegt.
  • Langfristig stabile Beiträge: Bevorzugen Sie Anbieter, die eine transparente Beitragsentwicklung vorlegen können.

Beispiel aus der Analyse

Als herausragend bewertet wurde beispielsweise der Tarif Arag ME600, der für Angestellte bei einem Eintrittsalter von 35 Jahren nur 649 Euro monatlich kostet. Im Gegensatz dazu verlangt die Barmenia für einen vergleichbaren Tarif mehr als 1054 Euro monatlich. Diese Preisunterschiede zeigen, wie wichtig ein detaillierter Vergleich ist.

Weitere Details dazu finden Sie im Bericht der Stuttgarter Nachrichten.

Für wen eignet sich die PKV?

Junge Angestellte

Für Angestellte, die über der Versicherungspflichtgrenze von derzeit 73.800 Euro brutto jährlich verdienen, kann die PKV eine sinnvolle Option sein. Allerdings sollte man bedenken, dass der Arbeitgeber maximal 50 % der Beiträge übernimmt.

Selbstständige

Selbstständige profitieren von der Flexibilität, die die PKV bietet, müssen jedoch ihre Beiträge komplett selbst finanzieren. Eine gründliche Planung zur Altersvorsorge ist unerlässlich.

Beamte

Beamte gelten als Hauptzielgruppe der PKV. Dank staatlicher Beihilfe müssen sie oft nur einen Bruchteil der Krankheitskosten selbst tragen, was diese Form der Versicherung besonders attraktiv macht.

Langfristige Kosten der PKV

Die Stiftung Warentest warnt, dass die PKV bei Renteneintritt zur Kostenfalle werden kann. Der Grund hierfür liegt in der einkommensunabhängigen Beitragsberechnung. Anders als in der GKV bleiben die PKV-Beiträge auch im Ruhestand abhängig vom Gesundheitsrisiko und steigen dementsprechend weiter.

Experten raten daher, Rücklagen zu bilden. Laut Stiftung Warentest sollte ein Versicherter bereits mit Beginn des Versicherungsvertrags monatlich 270 Euro extra sparen, um die zu erwartenden Kosten im Alter abdecken zu können.

Weitere Warnungen zu Kostenrisiken wurden bei Focus angesprochen.

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsfragen

Bevor eine PKV abgeschlossen werden kann, müssen Gesundheitsfragen beantwortet werden. Hier empfiehlt die Stiftung Warentest absolute Ehrlichkeit, da später selbst kleinere Unstimmigkeiten zu Problemen bei der Leistungsübernahme führen können. Für Beamte, die oft weniger strenge Aufnahmekriterien erfüllen müssen, stellt dies meist kein Problem dar.

Fazit – Ist die PKV die richtige Wahl?

Die Entscheidung für oder gegen eine PKV ist komplex und hängt stark von der individuellen Lebenssituation ab. Für Beamte stellt die PKV aufgrund der staatlichen Unterstützung in der Regel die bessere Wahl dar. Für Angestellte und Selbstständige lohnt sich ein Wechsel in die PKV nur, wenn ausreichende Vorsorgemaßnahmen für das Alter getroffen werden und die finanziellen Mittel langfristig gesichert sind.

Die Ergebnisse der Stiftung Warentest zeigen jedoch, dass viele Tarife nicht für alle geeignet sind und oftmals weniger leisten als erwartet. Eine gründliche Analyse der eigenen Bedürfnisse und eine genaue Prüfung der Tarife sind daher unerlässlich.

Weitere Informationen zur aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest und zur Auswahl der besten PKV-Tarife gibt es auf Stiftung Warentest und in den Stuttgarter Nachrichten.

Emma Felix
Hallo, ich bin Emma Felix, eine Autorin bei Dutchbullion.de, die sich auf Sport, Bewegung, Fitness, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme und Diätpläne spezialisiert hat. Mit einer glühenden Leidenschaft für das Wohlbefinden, navigiere ich durch die verschiedenen Bereiche der körperlichen Fitness und Ernährung. Mein Fachwissen umfasst die Erstellung von aufschlussreichen Inhalten zu effektiven Trainingsroutinen, personalisierten Diätstrategien und den Feinheiten des Gewichtsmanagements. Ob es darum geht, Pfunde zu verlieren oder Muskeln aufzubauen, mein Ziel ist es, praktische Ratschläge für einen ausgewogenen und gesunden Lebensstil zu geben. Als engagierter Profi möchte ich eine verlässliche Quelle sein, die den Lesern wertvolle Einblicke in ihre einzigartige Fitnessreise bietet.