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Der Post Office Horizon Skandal: Unerklärliche Schulden und ungelöste Probleme

Post Office Horizon Skandal

Einleitung: Das Erbe des Post Office Skandals

Der Post Office Horizon Skandal ist einer der größten Justizirrtümer in der britischen Geschichte, der unzählige Subpostmasters betrifft. Diese Betreiber von Postfilialen kämpfen bis heute mit den Folgen eines fehlerhaften IT-Systems, das unerklärliche Kontodefizite verursacht hat. Die Geschichten dieser Betroffenen sind erschütternd und zeigen, wie das Vertrauen in ein eigentlich solides System gebrochen wurde.

Wichtige Punkte auf einen Blick

  • Subpostmasters kämpfen weiterhin mit unerklärlichen Kontodifferenzen.
  • Das fehlerhafte IT-System „Horizon“ führt seit Jahren zu finanziellen Belastungen.
  • Viele Subpostmasters sind unzufrieden mit den Lösungsansätzen und den mangelnden Informationen durch die Post.
  • Der National Federation of Subpostmasters (NFSP) fordert Transparenz und eine tiefere Untersuchung des Systems.
  • Nick Read und andere Führungskräfte der Post Office haben wiederholt das Vertrauen der Subpostmasters enttäuscht.

Die Geschichte des Skandals

Der Skandal begann mit der Einführung des IT-Systems Horizon in den späten 1990er Jahren. Das System, entwickelt von Fujitsu und in britischen Postfilialen installiert, sollte die Buchhaltung und Abwicklung von Postdienstleistungen automatisieren. Stattdessen führte es zu einer Vielzahl von Fehlbuchungen und Kontodifferenzen, die in vielen Fällen den Subpostmasters angelastet wurden.

Computer Weekly deckte den Skandal erstmals 2009 auf und machte die Missstände publik. Die Tragweite wurde erst Jahre später vollends erkannt, als klar wurde, dass hunderte von Subpostmasters zu Unrecht beschuldigt, verurteilt und sogar inhaftiert wurden.

Das andauernde Dilemma der Subpostmasters

Obwohl der Skandal öffentlich bekannt ist, bleiben viele Fälle ungelöst. Subpostmasters berichten weiterhin von unerklärlichen Fehlbeträgen in ihren Konten, die nicht durch einfache Rechenfehler oder Missmanagement erklärt werden können. Diese finanziellen Ungereimtheiten lasten schwer auf den Betroffenen, die oft ihre eigenen Ersparnisse nutzen müssen, um die Differenzen auszugleichen.

Eine Umfrage deckt erschreckende Zahlen auf

Eine Umfrage, die von YouGov im Auftrag der öffentlichen Untersuchung durchgeführt wurde, liefert beunruhigende Ergebnisse. Über 57% der Subpostmasters gaben an, dass sie seit 2020 unerklärliche Kontodifferenzen erlebt haben. Mehr als ein Drittel der Befragten berichtete von unerklärlichen Transaktionen oder verschwundenen Beträgen. Besonders alarmierend ist, dass fast 70% der Betroffenen gezwungen waren, diese Differenzen aus eigener Tasche zu begleichen.

Mangelhafte Unterstützung und Transparenz

Die Umfrage zeigt auch, dass fast die Hälfte der Subpostmasters unzufrieden mit der Art und Weise ist, wie die Post Office diese Probleme löst. Viele Subpostmasters fühlen sich im Stich gelassen und erhalten keine klare Erklärung oder Unterstützung, wie die Fehlbeträge entstanden sind.

Callum Greenhow, CEO der NFSP, sprach in der jüngsten Anhörung des Horizon-Skandals über die fortwährende mangelnde Transparenz seitens der Post Office. Obwohl seit Jahren bekannt ist, dass das Horizon-System gravierende Fehler aufweist, scheinen die Verantwortlichen nicht gewillt, die Probleme offen zu behandeln.

„Subpostmasters erhalten Briefe, in denen ihnen mitgeteilt wird, dass sie Schulden haben – ohne klare Erklärung, woher diese kommen,“ erklärt Greenhow.

Der Ruf nach tiefgreifenden Reformen

Greenhow und der NFSP fordern daher eine umfassende Überprüfung des Horizon-Systems sowie der Hardware und Software, die von Fujitsu bereitgestellt wird. Dies schließt auch die Praktiken der Post Office ein, die als undurchsichtig und unkooperativ wahrgenommen werden.

Die Haltung der Post Office

Die Post Office jedoch behauptet weiterhin, dass das Horizon-System „robust“ sei. Trotz der offensichtlichen Probleme scheinen die Verantwortlichen der Meinung zu sein, dass das System keine tiefgreifenden Änderungen benötigt. Diese Haltung führt bei den Betroffenen zu Frustration und einem Gefühl der Hilflosigkeit.

Der Wechsel zu New Branch IT: Ein erneutes Scheitern?

Ein weiteres kontroverses Thema ist der geplante Wechsel zu einem neuen IT-System, genannt New Branch IT (NBIT). Ursprünglich sollte dieses System die Probleme von Horizon lösen und den Subpostmasters eine moderne und zuverlässige Infrastruktur bieten. Doch auch dieses Projekt steht bereits unter massivem Druck.

Greenhow enthüllte, dass die Post Office den Subpostmasters falsche Versprechungen über den Fortschritt des NBIT-Systems gemacht hat. Obwohl das Projekt angeblich gut voranschritt, deckte eine Untersuchung auf, dass es tatsächlich massive Finanzierungslücken gab und der Erfolg des Projekts in Frage gestellt wurde.

Fragen und Antworten zum Horizon Skandal

Was ist der Post Office Horizon Skandal?

Der Skandal betrifft das fehlerhafte Horizon-IT-System, das in britischen Postfilialen eingesetzt wird. Es führte zu falschen Kontodifferenzen, die fälschlicherweise den Subpostmasters angelastet wurden.

Wie viele Subpostmasters sind betroffen?

Es wird angenommen, dass hunderte, wenn nicht tausende Subpostmasters direkt oder indirekt von den Problemen betroffen sind.

Welche Konsequenzen hatte der Skandal?

Viele Subpostmasters wurden zu Unrecht verurteilt und inhaftiert. Der Skandal gilt als eine der größten Justizpannen in Großbritannien.

Was fordert die NFSP?

Die NFSP fordert eine umfassende Überprüfung des Horizon-Systems sowie eine transparente und faire Behandlung der betroffenen Subpostmasters.

Fazit: Eine endlose Tragödie

Der Horizon-Skandal zeigt auf erschreckende Weise, wie technologische Fehlentscheidungen das Leben von Menschen zerstören können. Trotz jahrelanger Untersuchungen und Enthüllungen bleibt das Problem ungelöst, und Subpostmasters sehen sich weiterhin mit unerklärlichen Schulden konfrontiert. Es bedarf dringender Reformen und eines Umdenkens innerhalb der Post Office, um diesen Betroffenen endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Daniel Milton
Ich bin Daniel Milton, ein Experte für Gadgets, Technik und Haushaltsgeräte. Mit einer Leidenschaft für Innovationen und einem tiefen Verständnis für Spitzentechnologien habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, die sich schnell entwickelnde Welt der Unterhaltungselektronik zu erforschen und zu entmystifizieren. Ganz gleich, ob es sich um das neueste Smartphone, ein Smart-Home-Gerät oder das effizienteste Küchengerät handelt, ich verfüge über das nötige Fachwissen, um sie alle zu analysieren und zu bewerten. Dank meiner langjährigen Erfahrung in der Technikbranche kann ich sowohl Technikbegeisterten als auch normalen Verbrauchern klare und verständliche Einblicke geben. Von der Fehlersuche bis zur Auswahl des perfekten Geräts helfe ich den Menschen, in einer Welt voller technischer Wunder fundierte Entscheidungen zu treffen.