
MultiVersus, das ambitionierte Plattform-Kampfspiel von Player First Games, hat seit seiner ersten Veröffentlichung in der Beta-Phase im Jahr 2022 die Aufmerksamkeit von Gamern weltweit auf sich gezogen. Mit Charakteren aus DC Comics, Looney Tunes, Game of Thrones und anderen Warner Bros.-Franchises bietet das Spiel eine bunte Mischung aus Nostalgie und innovativer Spielmechanik. Doch während MultiVersus für sein 2v2-Kampfsystem und die Vielfalt seines Rosters gelobt wurde, standen Aspekte wie das Monetarisierungsmodell und das Fortschrittssystem häufig in der Kritik.
Mit der Ankündigung, dass die fünfte Staffel des Spiels die letzte sein wird, bevor die Onlinedienste im Mai 2025 eingestellt werden, wirft diese Rezension einen genauen Blick darauf, was MultiVersus so einzigartig machte – und wo es scheiterte.
Die Stärken von MultiVersus
Innovatives 2v2-Gameplay
Eines der herausragendsten Merkmale von MultiVersus ist sein einzigartiges 2v2-Gameplay. Anders als traditionelle Plattform-Kampfspiele, die sich stark auf 1v1-Matches konzentrieren, fördert MultiVersus Teamarbeit und Strategie. Charaktere wie Wonder Woman und Bugs Bunny bieten Fähigkeiten, die sich ideal für Teamspiele eignen – vom Schutzschildbuff bis hin zu Tunnelkreationen, die von Teamkollegen genutzt werden können (Quelle).
Etwas weniger kooperative Charaktere, wie Jason Voorhees, bieten dennoch kreative Möglichkeiten, Gegner auf unterhaltende und effektive Weise zu besiegen. Spieler haben die Möglichkeit, ihre Strategien dynamisch anzupassen und neue Spielstile zu entdecken, was das Gameplay sowohl wettbewerbsfähig als auch abwechslungsreich macht.
Charaktervielfalt und Popkultur-Crossover
Mit Charakteren aus verschiedenen Kultklassiker-Franchises wie DC Comics und Looney Tunes, die auf derselben Bühne kämpfen, hat MultiVersus eine wahrhaft einzigartige Spielerfahrung geschaffen. Die kürzlich angekündigten Charaktere Aquaman und Lola Bunny, die in der finalen fünften Saison eingeführt werden, zeugen von der anhaltenden Bemühung, den Spielern neue Inhalte zu bieten, auch wenn sich das Spiel seinem Ende nähert (Quelle).
PvE-Elemente mit Rifts
Zusätzlich zum PvP-Modus bringt der Rifts-Modus eine frische Perspektive ins Spiel. Diese Einzelspieler- oder Koop-Herausforderungen bieten Belohnungen in Form von Gems (aufwertbare Gegenstände mit passiven Effekten), die das Gameplay erweitern. Spieler können durch tägliche Herausforderungen und Mini-Games neue Spielmechaniken entdecken, was insbesondere für Gelegenheitsspieler ein willkommenes Feature darstellt (Quelle).
Die Schwächen und Kritiken
Das Fortschrittssystem
Eines der kontroversesten Elemente von MultiVersus war das Fortschrittssystem. Während Charaktere und Gegenstände durch das Sammeln von Fighter Currency zugänglich sind, wurde das System als langsam und zeitaufwendig kritisiert. Neue Charaktere wie The Joker kosten etwa 6.000 Fighter Currency, was den Progress für Gelegenheitsspieler deutlich erschwert. Spieler fühlen sich oft genötigt, echtes Geld auszugeben, um Inhalte schneller freizuschalten – ein monetäres Modell, das für viele frustrierend bleibt (Quelle).
Übermäßige Monetarisierung
Die Einführung von premium Währungen wie Gleamium, kombiniert mit einem Battle-Pass-Modell, stellte eine der größten Herausforderungen für MultiVersus dar. Obwohl kosmetische Gegenstände und Charaktere technisch gesehen „kostenlos“ freigeschaltet werden konnten, begrenzten die langen Spielzeiten und täglichen Belohnungen den Fortschritt erheblich, was Spieler dazu drängte, Geld auszugeben. Diese Monetarisierungsstrategie war für viele ein Wendepunkt, insbesondere im Vergleich zu Traditionstiteln wie Super Smash Bros., die auf solchen Elementen verzichten.
Serverprobleme und verlorene Spielerbasis
Obwohl die Entwickler daran arbeiteten, technische Probleme wie Serverausfälle und Lag zu beheben, blieben viele Spieler skeptisch. Besonders in der Beta-Phase führte dies zu einem signifikanten Rückgang der aktiven Spielerzahlen, ein Problem, von dem sich MultiVersus nie vollständig erholte. Trotz eines soliden Gameplays hinderte dies viele daran, langfristig in das Spiel zu investieren (Quelle).
Die finale Staffel – Ein bittersüßer Abschied
Die Ankündigung, dass die fünfte Staffel die letzte sein wird, markiert das Ende einer Ära für MultiVersus. Während die Einführung von Aquaman und Lola Bunny noch einmal für Aufsehen sorgen könnte, sind die Tatsache, dass das Spiel nach dem 30. Mai 2025 ausschließlich offline spielbar sein wird, und die Möglichkeit, Inhalte nicht mehr 100 % nutzen zu können, schwerwiegende Rückschläge für die Community (Quelle).
Spieler, die sich einloggen und Inhalte während der letzten Saison freischalten, können zwar offline ihre Fortschritte beibehalten, doch das Fehlen jeglicher Online-Interaktionen wirft Fragen über das langfristige Potenzial des Spiels auf.
Ein Fazit zur MultiVersus-Rezension
MultiVersus hat es geschafft, in einem von Super Smash Bros. dominierten Genre frische Ideen und innovative Mechaniken einzubringen. Die Kombination aus einem vielfältigen Charakterroster, einem einzigartigen 2v2-Ansatz und PvE-Features bot Spielern eine neue Dimension des Plattform-Kampfspiels. Dennoch litt das Spiel unter übermäßiger Monetarisierung, einem sperrigen Fortschrittssystem und technischen Problemen, die ein langfristiges Spielerlebnis behinderten.
Die kommende fünfte Saison, die letzte für das Spiel, bietet eine Möglichkeit, die Errungenschaften von MultiVersus zu feiern, auch wenn das Ende des Spiels bittersüß sein mag. Fans können noch einmal in Erinnerungen schwelgen, bevor sie Abschied nehmen müssen – und hoffen, dass die Ideen und das Potenzial von MultiVersus in einem zukünftigen Titel wiederbelebt werden könnten.
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