Mittlerweile sammeln viele große Unternehmen unzählige Informationen zu ihren Nutzern. Dazu gehören unter anderem Namen, E-Mails, Wohnorte, IP-Adressen sowie das Betriebssystem und welcher Browser im Einsatz ist. Das wirft berechtigte Fragen zur Privatsphäre im Internet auf.
Die folgenden Tipps sollen helfen, die eigenen Daten und damit die Privatsphäre besser zu schützen.
Möglichst anonyme Daten verwenden
Viele Menschen nutzen zur Registrierung bei Webseiten oder Apps persönliche Daten, die einen direkten Rückschluss auf den Nutzer erlauben. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die E-Mail-Adresse, die häufig Vor- als auch Nachnamen enthält. Das mag zwar im Berufsleben unglaublich praktisch sein, sollte aber im privaten Alltag grundsätzlich die Ausnahme sein.
E-Mail-Adressen und Namen sind idealerweise komplett erfundene Begriffe bzw. Nicknames. Zudem kann es hilfreich sein, mehrere E-Mail-Adressen und Pseudonyme für unterschiedliche Webseiten zu erstellen. Dann gibt es sogar plattformübergreifend keine Nachverfolgbarkeit und somit eine deutlich höhere Privatsphäre im Internet.
Gleiches gilt vor allem für Social Media. Wer mit Klarnamen aktiv ist, erlaubt nicht nur eine einfache Nachverfolgung, sondern macht sich darüber hinaus noch angreifbar für Datenmissbrauch. Mehr als den Vornamen sollte heute bei Social Media niemand mehr angeben.
Einstellungen im Browser ändern
Beliebte Browser wie Google Chrome sind schnell, sicher und kostenlos. Doch sie sammeln zu Werbezwecken sehr viele Daten, wenn man die Einstellungen nicht ändert. Sogenannte Cookies können beispielsweise den gesamten Verlauf genau nachverfolgen sowie Eingaben in Formulare und Suchmaschinen speichern.
Bei vielen Browsern lässt sich jedoch sehr einfach einstellen, dass solche Cookies von Anfang an blockiert werden. Diese Option findet sich meistens unter „Privatsphäre und Sicherheit“. Zudem sind häufiges Löschen des Browserverlaufs und die Nutzung des Inkognito-Modus weitere sinnvolle Maßnahmen, um den digitalen Fußabdruck im Internet zu minimieren.
Aber hierbei muss man wiederum vorsichtig sein, denn nicht alle Browseranbieter folgen den eigenen Vorgaben. So geriet Google zuletzt aufgrund seines Inkognito-Modus unter Druck und musste die Beschreibung ändern. Wer den Tech-Giganten ohnehin nicht traut, greift lieber gleich zu Alternativen wie Mozilla Firefox oder Brave Browser.
VPN oder Proxy-Server einsetzen
Aber selbst wenn alle lokalen Daten auf dem eigenen Computer nach jeder Sitzung gelöscht werden, bleibt eine wichtige Information im Internet immer zurück: die IP-Adresse. Diese kann ein Netzwerk bzw. einen Nutzer eindeutig identifizieren und wird sowohl auf allen Webseiten als auch beim Internetanbieter gespeichert und archiviert.
Um genau dieses Szenario zu verhindern, bietet sich ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) als praktische Lösung an. Es baut eine verschlüsselte Verbindung zu einem Server auf und nutzt anschließend dessen IP-Adresse anstelle der eigenen. Webseiten, Portale und Dienste im Internet sehen dann nur noch die anonyme IP-Adresse des VPN-Servers.
Etwas weniger bekannt sind hingegen Proxy-Server, die ebenfalls die eigene IP-Adresse maskieren können. Im Gegensatz zu einem VPN wird aber nicht der gesamte Internetverkehr verschlüsselt, was Vorteile bei der Geschwindigkeit bringen kann – aber es bietet nicht die Sicherheit, die ein VPN bietet. Für manche Anwendungen ist ein einfacher Proxy-Server jedoch vollkommen ausreichend.
Alternative Suchmaschinen nutzen
Die großen Suchmaschinen erzielen mit dem Sammeln von Daten und gezielter Werbung jedes Jahr hohe Milliardengewinne. Aus diesem Grund haben sie ein großes Interesse daran, möglichst präzise Verhaltensmuster zu ihren Nutzern zu erstellen. Besonders kritisch wird es, wenn eine Anmeldung über den Browser wie bei Google hinzukommt.
Auf diese Weise kann der Konzern sogar nach dem Löschen von Browserverlauf und Cookies seine Nutzer teilweise nachverfolgen. Das alles geht zulasten der eigenen Privatsphäre. Deswegen sind die großen Anbieter zumindest in diesem Punkt meistens die schlechtere Wahl.
Alternative Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Startpage erfreuen sich aufgrund ihrer hohen Anonymität einer steigenden Beliebtheit. Sie verzichten darauf, Suchverläufe und private Daten zu speichern oder gezielte Werbung zu schalten. Die Suchergebnisse stehen dabei den großen Konkurrenten oftmals in nichts nach.