Nach einem spektakulären Deal zur Verpflichtung von Karl-Anthony Towns von den Minnesota Timberwolves sind die New York Knicks jetzt fest auf die Meisterschaft fokussiert. Mit einem derartigen Trade kommt jedoch auch enormer Druck – nicht nur auf Towns, sondern auch auf das gesamte Team und vor allem auf Coach Tom Thibodeau. Dies wird seine bisher größte Herausforderung seit seinem Amtsantritt 2020.
Erwartungen an den Erfolg der Knicks steigen
Thibodeau hat die Knicks in den letzten vier Jahren von einem Team, das nur froh war, die Playoffs zu erreichen, zu einem ernsthaften Meisterschaftsanwärter gemacht. Zwei gewonnene Playoff-Serien und ein beeindruckender Rekord von 175-143 nach vier Saisons haben ihn zu einem der erfolgreichsten Trainer der Knicks seit Jahrzehnten gemacht. Mit seiner kürzlich verlängerten Vertragslaufzeit bis 2027/28 steht nun jedoch mehr auf dem Spiel als je zuvor.
Der Trade für Karl-Anthony Towns hebt das Team auf ein neues Niveau. Die Erwartungen, die an die Knicks gestellt werden, sind so hoch wie seit den frühen 2000ern nicht mehr. Doch mit der Verpflichtung eines Superstars wie Towns kommt auch eine Reihe neuer Herausforderungen, vor allem für Thibodeau, der jetzt gezwungen ist, seine bisherige Philosophie anzupassen.
Thibodeaus größte Herausforderung
Thibodeau ist bekannt dafür, mit traditionellen Centers zu arbeiten, die hauptsächlich auf offensive Rebounds und den Schutz des Rings fokussiert sind. Ein Center, der im Schnitt weniger als 8,5 Punkte pro Spiel erzielt, war in seinem System kein Problem – der Fokus lag auf Defense und Rebounding. Karl-Anthony Towns hingegen ist das Gegenteil. Mit einem Karriere-Schnitt von 22,9 Punkten pro Spiel bringt er eine offensive Feuerkraft, die die Knicks bisher nicht kannten. Doch diese Stärke könnte zu Kompromissen führen, vor allem in Bezug auf das offensive Rebounding.
Seit Thibodeaus Amtsantritt sind die Knicks eine der besten Teams der Liga in Sachen offensive Rebounds und zweite Chancen. In der vergangenen Saison führten sie sowohl in der regulären Saison als auch in den Playoffs die Liga in Punkten nach zweiten Chancen an. Doch Towns, der sich oft außerhalb der Zone als Dreierschütze positioniert, könnte diesen Vorteil verringern. Wenn der Center mehr Zeit am Perimeter verbringt, wer holt dann die Rebounds? Hier muss Thibodeau kreativ werden, um diesen Aspekt des Spiels zu bewahren, ohne die Offensivkraft von Towns zu verlieren.
Veränderungen in der Offense
Ein weiterer Punkt, den Thibodeau in Betracht ziehen muss, ist die Synergie zwischen Towns und Jalen Brunson. Towns‘ Fähigkeiten im Pick-and-Roll bieten enormes Potenzial, doch wie wird er am besten in das bestehende System integriert? Brunson hat sich als einer der besten Point Guards der Liga etabliert, und seine Chemie mit Towns wird entscheidend sein.
Die Knicks haben in den letzten Jahren offensiv stark auf Rebounds und eine niedrige Turnover-Rate gesetzt, um ihre offensive Effizienz zu steigern. Doch mit einem dominanten Scorer wie Towns, der oft den Ball in den Händen hält, könnte es zu einer Erhöhung der Turnover kommen. Die Herausforderung besteht darin, Towns‘ Stärken auszuspielen, ohne dabei die bestehenden Grundlagen des Teams zu opfern.
Defensive Anpassungen
Defensiv wird Thibodeau vor einer noch größeren Herausforderung stehen. Towns ist kein herausragender Rim-Protector wie Mitchell Robinson oder Isaiah Hartenstein. Die Knicks müssen daher möglicherweise von ihrer traditionell defensiven Ausrichtung abweichen und mehr auf Switches setzen, um Schwächen in der Rim-Protection zu kompensieren.
Mit Spielern wie Mikal Bridges, OG Anunoby und Josh Hart haben die Knicks jedoch die Möglichkeit, durch ihre vielseitigen Flügelspieler Defensivstrategien zu ändern. Diese Spieler können mehrere Positionen verteidigen und könnten eine Schlüsselrolle in einem neu strukturierten Defensivschema spielen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Warum ist der Trade für Karl-Anthony Towns so wichtig für die Knicks?
Der Trade bringt einen der besten Scoring-Center der Liga zu den Knicks, was ihnen neue offensive Möglichkeiten eröffnet. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an das Team massiv.
2. Was sind die größten Herausforderungen für Coach Thibodeau nach diesem Trade?
Thibodeau muss sein defensiv und rebound-orientiertes System anpassen, um Towns‘ offensive Stärken zu nutzen, ohne dabei die defensive Stabilität und den Rebound-Vorteil zu verlieren.
3. Welche Rolle wird Jalen Brunson in dieser neuen Aufstellung spielen?
Brunson bleibt das Herzstück der Knicks-Offense. Die Chemie zwischen ihm und Towns im Pick-and-Roll wird entscheidend für den Erfolg des Teams sein.
4. Wie wird sich der Trade auf die Knicks‘ Defensivstrategien auswirken?
Towns ist kein herausragender Verteidiger in der Zone, daher könnte Thibodeau gezwungen sein, von einer traditionellen Defensivstrategie zu einer mehr auf Switches basierenden Strategie zu wechseln.
Fazit: Der Druck auf die Knicks steigt
Mit dem Trade für Karl-Anthony Towns haben die Knicks alles auf eine Karte gesetzt. Die Erwartungen sind höher als je zuvor, und Coach Thibodeau steht vor seiner größten Herausforderung. Ob er das Team zur Meisterschaft führen kann, hängt davon ab, wie gut er es schafft, die Stärken von Towns zu maximieren und gleichzeitig die bewährten Strategien beizubehalten, die die Knicks in den letzten Jahren erfolgreich gemacht haben.