Privatanlegern zu sagen, dass der Kryptomarkt derzeit ein schwieriger Ort ist, ist schwer. Der Kryptomarkt befindet sich seit langem in einem soliden Bärenmarkt, so wie vor einigen Jahren. Investoren und Trader mussten immer wieder Einbrüche über sich ergehen lassen und selbst die etwas chaotische Fusion von Ethereum konnte die Marktstimmung nicht in positive Gefilde führen.
Noch weniger hilfreich wird der katastrophale Absturz von FTX gewesen sein, der zuletzt in der Krypto-Welt die Runde machte. Aber kann das FTX-Debakel wirklich einen weiteren Dip bedeuten? Was passiert ist und was es für den weltweiten Kryptowährungsmarkt bedeuten könnte, lesen Sie hier.
Was ist mit FTX passiert?
Wenn Sie mit der Kryptowelt vertraut sind oder im Kryptowährungshandel aktiv sind, sollten Sie mit dem Niedergang der Kryptobörse vertraut sein, der Wellen schlagen könnte. Eine Chronologie.
- Bis November 2022: FTX entwickelt sich rasant zu einer der beliebtesten Börsen der Krypto-Welt.
- Anfang November: CoinDesk veröffentlicht einen investigativen Bericht, der die Befürchtung ausspricht, dass FTX entgegen aller Vorstellungen ein instabiles Unternehmen sein könnte. Stichwort: fragliche Liquidität.
- Anfang November: Massenhafter Abzug vom FTT-Coin, dem Haus-Coin von FTX, bedeutet einen Absturz von 32 Prozentpunkten in drei Tagen.
- 8. November: Ankündigung seitens FTX, dass Binance das kriselnde Unternehmen aufkaufen würde.
- 9. November: Binance kündigt Rückzug aus dem frischen Deal an. Der Grund: rechtliche Bedenken an FTX‘s Strategie.
- 9.-10. November: Besonders die drohende Untersuchung durch die US-Börsenaufsicht verängstigt viele Anleger. FTX erfährt einen weiteren schweren Dip.
- 11. November: FTX sieht sich gezwungen, Insolvenz anzumelden.
- Bis heute dauert die weitere Aufklärung dieses rasanten Niedergangs an. Hinweise deuten darauf hin, dass das Unternehmen sowohl zu hohe Entnahmen leistete und seine Schulden zu niedrig einschätzte als auch Kundengelder zweckentfremdete.
Wie wirkt sich der Crash auf den gesamten Kryptomarkt aus?
Ein Crash solcher Ausmaße kann wohl kaum spurlos am Krypto-Markt vorbeigehen. Das tat er auch nicht. In erster Linie durch den Absturz waren jene Investoren, die zuvor große Summen in die Börse und deren Coin investiert hatten. Diese verloren in mehreren Fällen im Laufe des Absturzes bedeutende Teile ihres Vermögens.
Solch ein fallender Gigant schadet aber nicht nur finanziell leidenden Investoren aller Größen, sondern auch der Marktstimmung, die ohnehin schon durch viele andere politische und wirtschaftliche Sorgenpflaster gedrückt wurde. Die Sorgen sind weit gestreut und lösten einen Dip auf dem Gesamtmarkt aus, der sich auf etwa 12 Prozentpunkte beziffert. Eine mögliche Einführung in eine Krypto-Krise? Gut möglich, wenn die Aufsichtsbehörden in der mangelhaften Führung von FTX einen Anlass sehen, gegen die Krypto-Industrie vorzugehen.
Angesichts der gedrückten Marktstimmung kann man sich nur vorstellen, wie sich ein solcher Crash auf die Kryptowelt auswirken könnte. Und tatsächlich spüren alle schon heute die Auswirkungen. Nicht nur in der Delle im gesamten Kryptomarkt, sondern auch in den Aussichten für die weitere Entwicklung sehen viele Anleger die Gefahr einer erneuten schweren Krypto-Dip. Die Befürchtungen sind angesichts der Entwicklungen der letzten Tage berechtigt.
Was sollten Sie als Anleger tun?
Sind Sie in irgendeiner Weise auf dem Krypto-Markt investiert, sind Sie dazu angeraten, in naher Zukunft aufmerksam den Krypto-Markt zu verfolgen. Der Crash von FTX schlägt weite Wellen und kann den Markt durchaus in eine neue Krypto-Krise befördern. Beziehen Sie dieses Risiko in zukünftige Kaufentscheidungen ein.
Zusätzlich kann der Crash auch die mittel- oder langfristige Entwicklung des Marktes beeinträchtigen. Grund ist die Angst vor einem Vorgehen gegen den Kryptowährungshandel durch die US-Börsenaufsicht SEC.
Ob und in welcher Form die Befürchtungen wahr werden, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Bis dahin gilt, Vorsicht walten lassen und genau die neuesten Ereignisse in der Krypto-Welt verfolgen, um frühzeitig wichtige Handelsentscheidungen zu treffen.