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Cybersecurity und Risikomanagement: Warum Nullrisiko unerreichbar ist

Cybersecurity und Risikomanagement

Die moderne Cybersecurity-Landschaft erfordert mehr als nur fortschrittliche Technologien und streng überwachte Protokolle. Risikomanagement steht heute im Mittelpunkt der Diskussion, da die Vorstellung, jedes Risiko vollständig eliminieren zu können, zunehmend als unrealistisch erkannt wird.

Stattdessen geht es darum, Risiken auf ein akzeptables Maß zu reduzieren und sich bewusst zu machen, dass absolute Sicherheit nicht existiert. Unternehmen müssen lernen, mit diesem Faktum zu leben, anstatt zu versuchen, das Unmögliche zu erreichen.

Die Illusion des perfekten Systems

Viele Unternehmen und Cybersecurity-Experten haben sich dem Ziel verschrieben, ein „perfektes“ System zu schaffen. Doch wie realistisch ist das? Das Beispiel von CrowdStrike, einem führenden Anbieter von Cybersicherheitslösungen, zeigt, dass selbst die Besten Fehler machen. Ein kleines Problem – wie das Hinzufügen eines falschen Feldes in einer Vorlage – kann zu einem schwerwiegenden globalen Problem führen.

Diese Fehler sind oft das Resultat einer Kette von Ereignissen, die, ähnlich wie beim Schweizer Käse-Modell, schließlich zu einer größeren Störung führen. Diese Modelltheorie besagt, dass viele kleinere Fehler oder Lücken gleichzeitig auftreten müssen, um ein großes Problem zu verursachen.

Sind wir zu abhängig von Technologie?

Die zunehmende Abhängigkeit von großen Cloud- und SaaS-Anbietern wirft die Frage auf, ob wir uns zu sehr auf diese zentralen Akteure verlassen. Systemische Risiken entstehen, wenn diese Anbieter ausfallen und damit zahlreiche Organisationen in Mitleidenschaft ziehen.

Dieses Phänomen ähnelt dem, was in der Finanzbranche als „too big to fail“ bekannt ist. Doch auch wenn die Abhängigkeit von Cloud-Lösungen große Vorteile bietet, müssen Unternehmen den Risiken dieser Abhängigkeit mehr Aufmerksamkeit schenken und eventuell über eine Diversifizierung ihrer Technologiearchitektur nachdenken.

Warum null Risiko nicht erreichbar ist

Tatsache ist: Nullrisiko ist eine Illusion. Kein noch so ausgefeiltes System wird jemals absolut sicher sein. Die Vorstellung, dass sich jedes Risiko eliminieren lässt, führt dazu, dass Unternehmen Unmengen an Zeit und Geld in den Versuch investieren, alle Eventualitäten abzusichern. Doch das ist weder praktikabel noch effizient.

In der UK-Bahnbranche gibt es den Begriff „As Low as Reasonably Practicable“ (ALARP), der besagt, dass Risiken nur so weit wie möglich und praktikabel reduziert werden sollten. Diese Philosophie ist auch auf die Cybersecurity übertragbar: Es geht darum, ein vertretbares Maß an Risiko zu akzeptieren, anstatt sich auf eine unmögliche Perfektion zu konzentrieren.

Balance zwischen Sicherheit und Handlungsfähigkeit

Wenn Unternehmen versuchen, jede potenzielle Gefahr zu beseitigen, kann dies zu einer Überladung von Sicherheitsmaßnahmen führen, die oft kontraproduktiv wirken. Häufig ist weniger mehr: Einfachere, klare und durchsetzbare Sicherheitsstrategien sind in der Praxis oft effektiver.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass man nachlässig sein sollte. Vielmehr geht es darum, die richtige Balance zu finden, um auf Sicherheitsvorfälle vorbereitet zu sein und dennoch flexibel und agil zu bleiben.

Transparenz: Der Schlüssel zum Vertrauen

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Transparenz. Unternehmen, die ehrlich über die Risiken kommunizieren, bauen ein stärkeres Vertrauen bei ihren Stakeholdern auf. Es ist fatal, Risiken zu verschleiern oder den Eindruck zu erwecken, alles sei unter Kontrolle, wenn das nicht der Fall ist. CrowdStrike handhabte dies nach einem Zwischenfall vorbildlich: Das Unternehmen war offen und transparent über die Art des Problems und die unternommenen Schritte zur Behebung.

Warum Offenheit über Risiken entscheidend ist

Transparenz sollte jedoch nicht nur in Krisenzeiten praktiziert werden. Unternehmen müssen von Anfang an klarstellen, dass trotz aller Bemühungen Rest-Risiken bestehen bleiben. Diese Offenheit schafft Vertrauen und hilft den Stakeholdern, realistische Erwartungen zu haben. Im Falle eines Sicherheitsvorfalls kann dies den Schaden für das Unternehmen in Bezug auf Reputation und Kundenbeziehungen minimieren.

FAQs zu Cybersecurity und Risikomanagement

Ist es möglich, ein System zu schaffen, das 100% sicher ist?

Nein, absolute Sicherheit ist nicht erreichbar. Es ist realistischer, Risiken zu minimieren und ein System zu schaffen, das flexibel und robust genug ist, um auf Bedrohungen zu reagieren.

Was bedeutet „As Low as Reasonably Practicable“ (ALARP)?

ALARP ist ein Prinzip des Risikomanagements, das darauf abzielt, Risiken auf ein akzeptables und vernünftiges Niveau zu reduzieren, anstatt jede potenzielle Gefahr zu eliminieren.

Warum ist Transparenz in der Cybersicherheit so wichtig?

Transparenz schafft Vertrauen bei Stakeholdern und Kunden. Unternehmen, die offen über Risiken und Maßnahmen zur Risikominderung kommunizieren, bauen stärkere und nachhaltigere Beziehungen auf.

Welche Rolle spielt Diversifizierung in der Cybersicherheit?

Durch die Diversifizierung ihrer Technologie-Stacks können Unternehmen ihre Abhängigkeit von einzelnen Anbietern verringern und das Risiko minimieren, dass ein Ausfall eines Anbieters weitreichende Folgen hat.

Wie sollten Unternehmen mit Rest-Risiken umgehen?

Rest-Risiken sollten offen kommuniziert und als Teil eines umfassenden Risikomanagementplans akzeptiert werden. Der Fokus sollte darauf liegen, diese Risiken kontinuierlich zu überwachen und zu minimieren.

Fazit: Ein realistischer Umgang mit Risiken

Die Cybersecurity-Branche muss sich von der Vorstellung verabschieden, dass perfekte Sicherheit erreichbar ist. Risiko gehört zum Geschäft, und anstatt danach zu streben, es vollständig zu eliminieren, sollten Unternehmen sich darauf konzentrieren, Risiken auf ein akzeptables Niveau zu senken. Die Transparenz gegenüber Stakeholdern und Kunden sowie der Einsatz pragmatischer Sicherheitsmaßnahmen werden immer wichtiger, um das Vertrauen zu bewahren und langfristig erfolgreich zu sein.

Durch die Kombination von technologischem Fortschritt, Risikobewusstsein und einem offenen Dialog mit allen Beteiligten kann die Cybersicherheit gestärkt werden – nicht durch die Illusion von Nullrisiko, sondern durch einen realistischen, handlungsorientierten Ansatz.

Emilia Finn
Ich bin Emilia Finn, eine engagierte Expertin für Filme, Prominente, Serien, Biografien und Lifestyle. Mit einer angeborenen Leidenschaft für das Erzählen von Geschichten analysiere ich die Feinheiten der Filmindustrie und biete Einblicke in die neuesten Veröffentlichungen und Kinotrends. Mein Fachwissen erstreckt sich auch auf die Erstellung fesselnder Biografien, in denen ich das faszinierende Leben berühmter Persönlichkeiten enträtsele. Jenseits von Glanz und Glamour befasse ich mich mit Lifestyle-Themen und fange die Essenz des modernen Lebens ein. Als engagierte Geschichtenerzählerin ist es mein Ziel, den Lesern ein tiefes Verständnis für ihre Lieblingsstars zu vermitteln und ihnen eine einzigartige Mischung aus Unterhaltung und Lifestyle zu bieten.