Kostenlose Girokonten gehören bei vielen Banken der Vergangenheit an. Nun trifft es auch die Commerzbank. Ab Mai 2025 wird sie für die Führung einfacher Girokonten eine monatliche Gebühr von 4,90 Euro verlangen. Während für viele Kunden die neuen Gebühren zur Belastung werden, können andere durch besondere Konditionen weiterhin kostenlos ihr Konto nutzen.
Dieser Artikel beleuchtet die neuen Gebührenregelungen, die Hintergründe der Entscheidung und zeigt Alternativen für alle, die ein kostenloses Girokonto suchen.
Details zu den neuen Gebühren
Was sich ab Mai 2025 ändert
Die Commerzbank hat angekündigt, dass einfache Girokonten ab dem 1. Mai 2025 nicht mehr kostenlos sein werden. Die monatliche Kontoführungsgebühr von 4,90 Euro wird unabhängig vom Geldeingang erhoben. Es gibt jedoch Ausnahmen, die von Vermögensverhältnissen oder dem Kundensegment abhängen.
Laut einem Bericht von t-online.de bleiben Konten weiterhin gebührenfrei für:
- Kunden mit einem Vermögen von mindestens 50.000 Euro bei der Commerzbank.
- Schüler, Auszubildende und Studierende.
Ein weiteres wichtiges Detail betrifft beleghafte Transaktionen wie Überweisungen oder Einzahlungen am Schalter. Für diese fällt zukünftig eine zusätzliche Gebühr von 3,90 Euro pro Vorgang an.
Warum erhebt die Commerzbank Gebühren?
Die Commerzbank begründet den Schritt mit wirtschaftlichen Herausforderungen. Durch die hohen Kosten für Filialen und die steigenden Anforderungen an die Bankenregulierung sei es kaum noch möglich, Girokonten kostenlos anzubieten. Außerdem wolle die Bank ihre Profitabilität steigern – ein wichtiger Schritt im Rahmen ihrer Umstrukturierung, wie mydealz.de schreibt.
Wer ist von den Gebühren betroffen?
Übersicht der betroffenen Kunden
Die neuen Kontoführungsgebühren treffen insbesondere Kunden mit einem niedrigen Vermögen unter 50.000 Euro. Wer diese Grenze überschreitet, wird nicht zur Kasse gebeten. Diese Regelung hat jedoch bei Verbraucherschützern Kritik ausgelöst, da sie eine ungleiche Behandlung von Vermögenden und Geringverdienern darstellt.
Kunden, die mit den Änderungen nicht einverstanden sind, haben die Möglichkeit, zu kündigen. Andernfalls wird ihr bisheriges Konto automatisch auf das neue Gebührenmodell umgestellt.
Alternativen zur Commerzbank
Wer die Gebühren vermeiden möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, zu einer anderen Bank zu wechseln. Viele Direktbanken oder regionale Sparkassen bieten nach wie vor kostenlose Kontomodelle an, teilweise mit Bedingungen wie einem Mindestgeldeingang.
Kostenloses Girokonto – Diese Optionen gibt es
- Comdirect (eine Tochter der Commerzbank): Kostenlos ab einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro oder bei mindestens drei Zahlungen mit Apple Pay oder Google Pay.
- Norisbank: Kostenlos ab einem monatlichen Geldeingang von 500 Euro.
- DKB und Consorsbank: Kostenlos ab 700 Euro Geldeingang pro Monat.
- ING: Kostenlos ab einem Geldeingang von 1.000 Euro im Monat.
Regionale Anbieter wie Sparkassen und Volksbanken bieten ebenfalls vergünstigte oder kostenlose Kontomodelle, richten sich damit jedoch oft an spezielle Kundengruppen, etwa Schüler oder Senioren.
Wie gelingt ein Kontowechsel problemlos?
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ein Wechsel des Girokontos kann je nach gewählter Bank wenige Tage bis Wochen in Anspruch nehmen. Hier sind die wichtigsten Schritte, um Probleme zu vermeiden:
- Vergleich durchführen: Prüfen Sie die Konditionen der neuen Bank genau, um sicherzustellen, dass keine versteckten Gebühren anfallen.
- Neues Konto eröffnen: Eröffnen Sie Ihr neues Girokonto rechtzeitig, damit Sie alle Zahlungsströme umleiten können.
- Daueraufträge ändern: Informieren Sie Ihren Arbeitgeber, Vermieter, Versicherungen und andere regelmäßige Zahlungsempfänger über die neue Kontoverbindung.
- Altes Konto kündigen: Lassen Sie Ihr altes Konto noch einige Monate parallel laufen, um Probleme mit vergessenen Transaktionen zu vermeiden.
Viele Banken bieten mittlerweile einen Kontowechsel-Service an, der einen Großteil dieser Aufgaben übernimmt. Dennoch sollten alle Angaben sorgfältig überprüft werden.
Vorteile und Nachteile des digitalen Bankings
Die neuen Gebührenregelungen unterstreichen den Trend, dass Banken zunehmend auf digitale Lösungen setzen. Direktbanken und App-basierte Anbieter wie N26 oder Trade Republic erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Vorteile
- Keine Gebühren unter bestimmten Bedingungen.
- Flexible Verwaltung des Kontos über Smartphone oder Online-Banking.
- Kosteneffiziente Alternativen zu Filialbanken.
Nachteile
- Keine persönliche Beratung in Filialen.
- Begrenzte Möglichkeiten bei speziellen Anliegen wie dem Einreichen von Schecks.
Dieser Wandel könnte insbesondere ältere Kunden oder diejenigen ohne Zugang zu digitalen Geräten vor neue Herausforderungen stellen.
Fazit
Die geplante Änderung der Commerzbank Girokonto-Gebühren ab Mai 2025 markiert einen deutlichen Umbruch in der deutschen Bankenlandschaft. Während Kunden mit höherem Vermögen weiterhin von kostenlosen Konten profitieren können, müssen Geringverdiener und kleinere Sparer mit höheren Gebühren rechnen.
Für Bankkunden, die nach einer Alternative mit besseren Konditionen suchen, bieten Direktbanken und einige regionale Anbieter weiterhin kostenlose Kontomodelle, oft unter der Voraussetzung eines Mindestgeldeingangs.
Das digitale Banking steht zunehmend im Fokus, was die Bedeutung von Filialbanken verringert. Trotzdem bleibt die persönliche Beratung vor Ort ein wichtiger Faktor, den viele Kunden nicht missen möchten.
Für alle Betroffenen gilt es, die neuen Konditionen genau zu prüfen und rechtzeitig zu handeln, um unnötige Gebühren zu vermeiden.
