Nach sechs gefeierten Staffeln und einem Finale, das die Fans weltweit in Atem hielt, bleibt eine Frage im Raum stehen: Wird es eine Better Call Saul Staffel 7 geben? Die von Vince Gilligan und Peter Gould geschaffene Serie hat sich von einem einfachen Spin-off zu einem eigenständigen Meisterwerk entwickelt, das von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen gelobt wird.
Trotz des enormen Erfolgs und der anhaltenden Nachfrage nach mehr Geschichten aus dem Breaking-Bad-Universum haben die Macher eine klare Entscheidung getroffen. In diesem Artikel beleuchten wir die Gründe für das definitive Ende der Serie, analysieren die Reaktionen der Fans und werfen einen Blick auf die Zukunft der Charaktere und des Franchise.
Die kreative Entscheidung: Warum es keine Better Call Saul Staffel 7 geben wird
Die Nachricht, dass die sechste Staffel von Better Call Saul die letzte sein würde, kam für viele überraschend, war aber eine bewusste und lange geplante Entscheidung der Serienschöpfer Vince Gilligan und Peter Gould. Ihr Hauptziel war es, die Geschichte von Jimmy McGill alias Saul Goodman zu einem zufriedenstellenden und logischen Abschluss zu bringen, ohne die Erzählung unnötig in die Länge zu ziehen.
Ein geplantes Ende von Anfang an
Schon bei der Ankündigung der sechsten Staffel im Januar 2020 wurde klargestellt, dass dies der finale Akt sein würde. Peter Gould erklärte damals gegenüber dem Branchenmagazin Variety: „Von Anfang an war es unser Traum, die komplette Geschichte von unserem komplizierten und kompromittierten Helden Jimmy McGill zu erzählen. Wir sind begeistert, dass wir dies nun tun können.“ Diese Aussage unterstreicht, dass das Ende kein plötzlicher Entschluss war, sondern das Ergebnis einer sorgfältigen Planung. Die Macher hatten eine klare Vision für den Bogen der Hauptfigur – vom ehrgeizigen Anwalt Jimmy McGill über den zwielichtigen Saul Goodman bis hin zum untergetauchten Gene Takavic.
Für Gilligan und Gould war es entscheidend, die Integrität der Geschichte zu wahren. Eine Fortsetzung über den geplanten Endpunkt hinaus hätte das Risiko birgen können, die Qualität zu verwässern und die Wirkung des Finales zu schmälern. Sie wollten den Fehler vermeiden, den einige andere erfolgreiche Serien gemacht haben, bei denen die Handlung nach ihrem natürlichen Höhepunkt künstlich gestreckt wurde. Das Ziel war es, auf dem Höhepunkt aufzuhören und ein Vermächtnis zu hinterlassen, das dem von Breaking Bad ebenbürtig ist.
Die Geschichte ist auserzählt
Ein weiterer wesentlicher Grund für das Ende ist, dass die Geschichte von Jimmy McGill schlichtweg auserzählt ist. Die Serie schloss die Lücke zwischen Jimmys Anfängen und seinem Auftauchen in Breaking Bad und erzählte sogar seine Geschichte nach den Ereignissen der Mutterserie zu Ende. Das Finale der sechsten Staffel, treffend betitelt „Saul Gone“, bringt Jimmys Reise zu einem endgültigen Abschluss. Er stellt sich seiner Vergangenheit, bekennt sich zu seinen Verbrechen und findet eine Form der Erlösung, wenn auch hinter Gittern.
Jeder Handlungsstrang wurde zu einem Ende geführt. Die tragische Beziehung zu Kim Wexler, der Konflikt mit seinem Bruder Chuck, seine Verstrickungen mit dem Kartell und die Konsequenzen seiner moralischen Kompromisse – all das wurde aufgelöst. Eine siebte Staffel hätte keine logische Fortsetzung für Jimmys Geschichte bieten können, ohne die kraftvolle Aussage des Finales zu untergraben. Hauptdarsteller Bob Odenkirk selbst betonte in Interviews, dass er das Ende als passend und vollständig empfindet. Er sieht die Erzählung als abgeschlossen an und glaubt, dass das Publikum ein befriedigendes Ende erhalten hat.
Die Serie endete mit 63 Episoden, eine mehr als Breaking Bad. Für die Macher war dies ein symbolischer Meilenstein, der signalisierte, dass die Geschichte in ihrer Gänze erzählt wurde. Eine Fortsetzung würde bedeuten, neue, möglicherweise weniger überzeugende Konflikte zu erfinden, was dem Geist der Serie widersprechen würde.
Das Vermächtnis von Better Call Saul und seine Bedeutung
Better Call Saul hat mehr erreicht, als nur ein erfolgreiches Spin-off zu sein. Die Serie hat sich einen eigenen Platz in der Fernsehgeschichte erobert und wird oft in einem Atemzug mit den besten Dramaserien aller Zeiten genannt. Ihr Vermächtnis beruht auf exzellentem Drehbuch, tiefgründiger Charakterentwicklung und einer einzigartigen visuellen Sprache.
Mit dem Abschluss von Better Call Saul stellt sich die Frage, wie es mit dem von Vince Gilligan geschaffenen Universum weitergeht. Während eine direkte Fortsetzung in Form einer Better Call Saul Staffel 7 ausgeschlossen ist, gibt es immer wieder Spekulationen über weitere Projekte.
Ein Meisterwerk der Charakterentwicklung
Im Mittelpunkt des Erfolgs steht die brillante Darstellung von Jimmy McGill durch Bob Odenkirk. Die Serie vollzieht eine meisterhafte Transformation von einem sympathischen, aber fehlerhaften Mann, der die Anerkennung seines Bruders sucht, zu dem skrupellosen Anwalt, den wir aus Breaking Bad kennen. Anders als Walter Whites schneller Abstieg in die Dunkelheit ist Jimmys Wandlung ein langsamer, schleichender Prozess, geprägt von kleinen Kompromissen und moralischen Fehltritten, die sich über die Jahre summieren.
Auch die Nebencharaktere sind außergewöhnlich gut ausgearbeitet. Kim Wexler, gespielt von Rhea Seehorn, entwickelte sich von einer Nebenfigur zu einer zentralen moralischen und emotionalen Stütze der Serie. Ihre komplexe Beziehung zu Jimmy und ihre eigenen inneren Kämpfe machten sie zu einem der beliebtesten Charaktere. Die Entscheidung, ihre Geschichte parallel zu Jimmys zu erzählen, gab der Serie eine zusätzliche emotionale Tiefe, die über ein reines Prequel hinausging.
Anerkennung durch Kritiker und Auszeichnungen

Der Erfolg der Serie lässt sich auch an den zahlreichen Auszeichnungen und Nominierungen ablesen. Über ihre Laufzeit erhielt Better Call Saul insgesamt 53 Emmy-Nominierungen, unter anderem für die beste Dramaserie, das beste Drehbuch und für die Hauptdarsteller Bob Odenkirk und Rhea Seehorn. Obwohl die Serie notorisch oft bei den Emmys leer ausging, was von vielen Fans und Kritikern als eine der größten Ungerechtigkeiten in der Geschichte der Preisverleihung angesehen wird, spricht allein die Anzahl der Nominierungen für die konstant hohe Qualität.
In Deutschland und Europa erfreute sich die Serie ebenfalls großer Beliebtheit. Streaming-Dienste wie Netflix machten die Show einem breiten Publikum zugänglich. In Deutschland wurde jede neue Folge kurz nach der US-Premiere verfügbar gemacht, was zu wöchentlichen Diskussionen in sozialen Medien und Fan-Foren führte. Die Serie fand ein Publikum, das anspruchsvolle, charaktergetriebene Erzählungen schätzt und nicht nur auf schnelle Action aus ist.
Was kommt nach dem Ende? Die Zukunft des Breaking-Bad-Universums
Keine weiteren Spin-offs in Planung
Vince Gilligan hat sich nach dem Ende der Serie recht deutlich zu diesem Thema geäußert. In mehreren Interviews betonte er, dass er vorerst eine Pause vom Breaking-Bad-Universum einlegen möchte. Er erklärte, dass er nicht seine ganze Karriere damit verbringen wolle, Geschichten in dieser Welt zu erzählen, und dass man sein Glück nicht überstrapazieren solle. Er fürchtet, dass weitere Spin-offs das Risiko bergen, die Qualität des Gesamtwerks zu mindern.
Diese Haltung wird auch von Peter Gould geteilt. Beide sind sich des hohen Erwartungsdrucks bewusst und möchten das Vermächtnis von Breaking Bad und Better Call Saul nicht durch eine weniger gelungene Fortsetzung gefährden. Obwohl sie die Tür nicht für immer schließen, ist in naher Zukunft kein weiteres Projekt aus diesem Universum zu erwarten. Gilligan arbeitet bereits an einer neuen Serie für Apple TV+, die nichts mit der Welt von Drogenbossen und Anwälten in Albuquerque zu tun hat und in der Rhea Seehorn die Hauptrolle spielen wird.

Was machen die Darsteller heute?
Die Darsteller von Better Call Saul haben sich neuen Projekten zugewandt.
- Bob Odenkirk war nach seiner Genesung von einem Herzinfarkt, den er am Set der letzten Staffel erlitt, in der Serie Lucky Hank zu sehen und hat mehrere Filmprojekte in der Pipeline.
- Rhea Seehorn spielt die Hauptrolle in Vince Gilligans neuer Serie und wird in der kommenden vierten Staffel von Bad Boys an der Seite von Will Smith und Martin Lawrence zu sehen sein.
- Jonathan Banks (Mike Ehrmantraut) und Giancarlo Esposito (Gus Fring) sind weiterhin gefragte Schauspieler in Hollywood und in zahlreichen Serien und Filmen zu sehen. Esposito spielte beispielsweise den Bösewicht Moff Gideon in der Star-Wars-Serie The Mandalorian.
Die Karrieren der Darsteller zeigen, dass das Ende der Serie für sie auch ein Sprungbrett für neue, spannende Rollen ist.
Fazit: Ein perfektes Ende statt einer endlosen Geschichte
Die Entscheidung gegen eine Better Call Saul Staffel 7 mag für viele Fans enttäuschend sein, aber sie ist letztlich ein Zeichen von kreativer Integrität und Respekt vor der Geschichte und den Charakteren. Vince Gilligan und Peter Gould haben eine Erzählung geschaffen, die einen Anfang, eine Mitte und ein definitives, bedeutungsvolles Ende hat. Sie widerstanden der Versuchung, eine erfolgreiche Formel aus finanziellen Gründen weiter auszuschöpfen, und entschieden sich stattdessen dafür, ein fast perfektes Werk der Fernsehkunst zu schaffen.
Die Serie hat bewiesen, dass Spin-offs mehr sein können als nur ein schwacher Abklatsch des Originals. Mit Geduld, exzellentem Schreiben und unvergesslichen Darstellungen hat Better Call Saul einen eigenen, festen Platz im Pantheon der großen TV-Dramen eingenommen. Anstatt über eine fehlende siebte Staffel zu trauern, können Fans die sechs vorhandenen Staffeln als ein abgeschlossenes Meisterwerk schätzen, das auch in den kommenden Jahren noch neue Zuschauer finden und begeistern wird. Das Vermächtnis von Jimmy McGill ist vollständig, und es ist ein beeindruckendes.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Wird es definitiv keine 7. Staffel von Better Call Saul geben?
Ja, die Serienschöpfer Vince Gilligan und Peter Gould haben bestätigt, dass die sechste Staffel die letzte war. Die Geschichte von Jimmy McGill/Saul Goodman wurde bewusst zu einem Abschluss gebracht, und es sind keine weiteren Staffeln geplant.
2. Warum wurde Better Call Saul nach Staffel 6 beendet?
Die Entscheidung wurde aus kreativen Gründen getroffen. Die Macher hatten eine komplette Geschichte mit einem klaren Ende im Sinn. Sie wollten die Erzählung nicht künstlich verlängern und die Qualität der Serie gefährden, sondern die Geschichte von Jimmy McGill auf ihrem Höhepunkt zu einem zufriedenstellenden Ende bringen.
3. Gibt es Pläne für andere Spin-offs aus dem Breaking-Bad-Universum?
Vince Gilligan hat erklärt, dass er vorerst eine Pause von diesem Universum einlegen möchte und derzeit keine weiteren Spin-offs in Planung sind. Er möchte sich neuen Projekten widmen, um das Erbe von Breaking Bad und Better Call Saul nicht zu gefährden.
4. Wo kann ich alle Staffeln von Better Call Saul in Deutschland sehen?
In Deutschland sind alle sechs Staffeln von Better Call Saul auf dem Streaming-Dienst Netflix verfügbar. Dort kann die komplette Serie jederzeit gestreamt werden.

