Rosacea, auch als Gesichtsrose bekannt, ist eine weitverbreitete Hauterkrankung, die oft mit starker Rötung und empfindlicher Haut einhergeht. Menschen, die an Rosacea leiden, kennen das Gefühl der Frustration nur zu gut: Die Haut ist dauerhaft gereizt, und die Rötungen können von Tag zu Tag stärker werden.

Doch mit der richtigen Hautpflege und Lebensstilentscheidungen kann Rosacea effektiv behandelt werden. In diesem Blogbeitrag erklären wir Ihnen, was Rosacea ist, wie man sie erkennt und vor allem, wie Sie mit fünf praktischen Tipps Ihre Haut beruhigen und die Rötungen sichtbar reduzieren können.

Was ist Rosacea?

Rosacea ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die besonders häufig im Gesicht auftritt. Typisch sind dabei anhaltende Rötungen, sichtbare Äderchen und in manchen Fällen kleine Knötchen oder Pusteln, die ähnlich wie Akne aussehen. Obwohl Rosacea keine gefährliche Erkrankung ist, beeinträchtigt sie das Selbstbewusstsein vieler Betroffener, da das Erscheinungsbild der Haut stark verändert ist.

Weltweit leiden etwa 415 Millionen Menschen an Rosacea, wobei sie häufiger bei Frauen als bei Männern auftritt und meist Menschen im mittleren Alter betrifft. Die genaue Ursache der Erkrankung ist nicht geklärt, doch Forscher gehen davon aus, dass eine Mischung aus genetischen und Umweltfaktoren sowie einem überaktiven Immunsystem eine Rolle spielen könnte.

Wo tritt Rosacea auf?

Rosacea betrifft hauptsächlich das Gesicht, besonders auf:

• Wangen
• Stirn
• Nase
• Kinn

In schwereren Fällen können jedoch auch andere Bereiche betroffen sein, wie der Hals, die Brust oder sogar die Augen. Eine spezielle Form von Rosacea, die als okuläre Rosacea bezeichnet wird, betrifft die Augen und kann zu Trockenheit, Reizungen und geschwollenen Lidern führen.

Typische Symptome

Die Symptome von Rosacea können variieren und in ihrer Intensität schwanken, aber hier sind einige der häufigsten Anzeichen:

• Rötungen im Gesicht: Besonders in der Mitte des Gesichts, oft auf Nase, Wangen, Stirn und Kinn.
• Sichtbare Blutgefäße: Kleine, erweiterte Blutgefäße, die durch die Haut sichtbar sind (Couperose).
• Schwellungen und Hautirritationen: Manche Menschen leiden unter anhaltenden Schwellungen oder haben das Gefühl, dass die Haut heiß und gereizt ist.
• Brennende oder stechende Empfindungen: Häufig klagen Betroffene über ein Brennen oder Stechen auf der Haut.
• Trockene und schuppige Haut: Besonders in Zeiten von Schüben kann die Haut stark austrocknen und sich rau anfühlen.

Diese Symptome können sich über die Zeit hinweg verschlimmern, wenn sie unbehandelt bleiben. Daher ist es wichtig, Rosacea frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln.

Ursachen und Auslöser von Rosacea

Obwohl die genaue Ursache von Rosacea noch nicht vollständig verstanden ist, gibt es einige Faktoren, die bekanntermaßen Rosacea auslösen oder verschlimmern können. Dazu gehören:

Genetische Veranlagung

Wenn jemand in Ihrer Familie an Rosacea leidet, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Sie ebenfalls daran erkranken. Studien zeigen, dass Rosacea häufig bei Menschen mit nordeuropäischem Hintergrund auftritt, aber Menschen aller Hauttypen können betroffen sein.

Umweltfaktoren

Äußere Einflüsse wie Sonneneinstrahlung, starke Winde oder extreme Temperaturen (heiß oder kalt) können Schübe auslösen. Besonders UV-Strahlung ist ein bekannter Auslöser, weshalb ein konsequenter Sonnenschutz bei Rosacea-Patienten besonders wichtig ist.

Stress und Emotionen

Stress, Angst oder emotionale Belastungen können Rötungen und Schübe verstärken. Unser Körper reagiert auf Stress durch eine erhöhte Durchblutung, was die Rötungen verstärken kann. Stressmanagement-Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können daher hilfreich sein, um die Symptome zu mildern.

Ernährung und Lebensstil

Bestimmte Lebensmittel und Getränke gelten als potenzielle Auslöser für Rosacea. Dazu zählen:

• Scharfe Speisen
• Heiße Getränke wie Kaffee oder Tee
• Alkohol, besonders Rotwein
• Stark verarbeitete Lebensmittel

Auch das Rauchen kann die Symptome verschlimmern, da Nikotin die Blutgefäße erweitert und die Durchblutung in den betroffenen Bereichen erhöht.

1. Wählen Sie sanfte Hautpflegeprodukte

Der erste und wichtigste Schritt zur Behandlung von Rosacea ist die Auswahl der richtigen Hautpflegeprodukte. Menschen mit Rosacea haben oft eine empfindliche Haut, die negativ auf aggressive Inhaltsstoffe reagiert. Deshalb sollten Sie bei der Wahl Ihrer Produkte sehr vorsichtig sein und aggressive Chemikalien meiden. Vermeiden Sie Produkte mit:

• Alkohol
• Menthol
• Duftstoffen
• Glykol- und Milchsäure
• Natriumlaurylsulfat (häufig in Shampoos und Zahnpasta enthalten)

Empfohlene Inhaltsstoffe

Niacinamid, Aloe Vera, und Süßholzwurzelextrakt sind ideale Inhaltsstoffe, da sie entzündungshemmend wirken und die Haut beruhigen. Es gibt viele Pflegeprodukte, die speziell für empfindliche Haut und Rosacea entwickelt wurden. Sie helfen, die Rötungen zu mindern und die Haut zu pflegen, ohne sie weiter zu reizen. Fragrance-free, hypoallergene Produkte sind ebenfalls eine gute Wahl.

Tipp: Patch-Test

Bevor Sie ein neues Produkt verwenden, sollten Sie es immer auf einer kleinen Hautstelle testen. So können Sie sicherstellen, dass es keine negativen Reaktionen auf Ihrer Haut hervorruft. Lassen Sie das Produkt mindestens 24 Stunden auf der Haut, bevor Sie es im gesamten Gesicht anwenden.

2. Nutzen Sie geeignete Medikamente

In schwereren Fällen von Rosacea können Medikamente helfen, die Symptome zu kontrollieren. Es gibt verschiedene verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Medikamente, die auf die Haut aufgetragen oder eingenommen werden können, um Rötungen, Entzündungen und Pusteln zu reduzieren.

Häufig verschriebene Medikamente

• Topische Antibiotika wie Metronidazol oder Azelainsäure
• Orale Antibiotika wie Doxycyclin zur Behandlung von Entzündungen
• Brimonidin: Ein Gel, das die Blutgefäße verengt und so die Rötungen reduziert
• Isotretinoin: Wird bei schwerer Rosacea oder Akne verschrieben, sollte aber nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden

Sprechen Sie mit Ihrem Dermatologen, um die richtige Medikation für Ihren Hauttyp und Ihre individuellen Symptome zu finden.

3. Vermeiden Sie Triggerfaktoren

Der nächste Schritt zur Kontrolle von Rosacea ist das Vermeiden von Auslösern, die Schübe verschlimmern können. Obwohl es unmöglich ist, alle Risikofaktoren vollständig zu eliminieren, können Sie mit einigen Änderungen in Ihrem Lebensstil die Symptome minimieren.

Sonnenschutz

Sonneneinstrahlung ist einer der größten Auslöser für Rosacea-Schübe. Verwenden Sie daher täglich einen breitbandigen Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30, auch im Winter und bei bewölktem Wetter. Suchen Sie nach mineralischen Sonnenschutzmitteln, die Inhaltsstoffe wie Zinkoxid oder Titandioxid enthalten, da sie sanfter zur Haut sind.

Temperaturmanagement

Extreme Temperaturen, sei es Hitze oder Kälte, können Rosacea verschlimmern. Achten Sie darauf, sich an heißen Tagen kühl zu halten und vermeiden Sie intensive körperliche Aktivität in der Mittagssonne. Im Winter kann es hilfreich sein, einen Schal zu tragen, um Ihr Gesicht vor kaltem Wind zu schützen.

Ernährung anpassen

Achten Sie auf Ihre Ernährung und vermeiden Sie Lebensmittel, die bei Ihnen Schübe auslösen. Dies können scharfe Gewürze, Alkohol oder stark verarbeitete Lebensmittel sein. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich, daher ist es sinnvoll, ein Ernährungstagebuch zu führen, um herauszufinden, welche Lebensmittel bei Ihnen Symptome hervorrufen.

4. Laserbehandlung bei schweren Fällen

Für Menschen mit schwereren Formen von Rosacea oder sichtbaren Äderchen kann eine Laserbehandlung eine wirksame Option sein. Diese Behandlungen sind besonders bei ausgeprägter Couperose effektiv, da sie die erweiterten Blutgefäße direkt anvisieren und ihre Sichtbarkeit reduzieren.

Wie funktioniert eine Laserbehandlung?

Laserbehandlungen nutzen Lichtenergie, die in Wärme umgewandelt wird und die Blutgefäße unter der Haut verschließt, ohne das

umliegende Gewebe zu schädigen. Die gängigsten Lasersysteme zur Behandlung von Rosacea sind:

• Gepulste Farbstofflaser (PDL): Besonders effektiv bei der Reduzierung von Rötungen und sichtbaren Blutgefäßen.
• CO2-Laser: Wird bei schwereren Fällen von Rosacea eingesetzt, um verdickte Haut zu behandeln.

Die Behandlung ist in der Regel schmerzarm, kann jedoch mehrere Sitzungen erfordern. Sprechen Sie mit Ihrem Dermatologen über die verschiedenen Optionen und ob eine Lasertherapie für Sie geeignet ist.

5. Verwenden Sie grün getönte Make-up-Produkte

Ein einfacher und effektiver Weg, um die Rötungen bei Rosacea zu kaschieren, ist die Anwendung von grün getönten Concealern oder Foundations. Grün neutralisiert Rötungen und sorgt für ein ebenmäßigeres Hautbild.

Wie wendet man grünes Make-up an?

Tragen Sie den grünen Concealer oder die Foundation sparsam auf die betroffenen Stellen auf, bevor Sie Ihr normales Make-up verwenden. Achten Sie darauf, dass die Produkte hypoallergen und nicht komedogen sind, um Irritationen zu vermeiden.

Tipps für die tägliche Pflege von Rosacea-Haut

Neben den oben genannten Maßnahmen gibt es einige weitere Routinen, die Sie in Ihre tägliche Hautpflege integrieren können:

Reinigen Sie Ihre Haut sanft

Verwenden Sie lauwarmes Wasser und eine milde, seifenfreie Reinigungslotion. Heißes Wasser kann die Haut weiter reizen und sollte vermieden werden.

Feuchtigkeitspflege

Verwenden Sie eine feuchtigkeitsspendende Creme, die die Hautbarriere stärkt und hilft, Feuchtigkeit einzuschließen. Feuchtigkeitscremes mit Ceramiden oder Hyaluronsäure sind ideal, da sie die Haut beruhigen und pflegen.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Fazit

Rosacea kann das Leben erheblich beeinflussen, aber mit der richtigen Hautpflege und einem auf Sie abgestimmten Behandlungsplan lassen sich die Symptome effektiv lindern. Indem Sie sanfte Produkte verwenden, Auslöser meiden und Ihre Haut vor der Sonne schützen, können Sie Schübe deutlich reduzieren und langfristig Ihre Hautgesundheit verbessern. Ein Besuch beim Dermatologen ist der Schlüssel, um den besten Ansatz für Ihre Haut zu finden und dauerhafte Schäden zu vermeiden.